Die Wirbelsäule 2017; 01(04): 222-224
DOI: 10.1055/s-0043-112419
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Spondylodiszitis

Rauschmann Michael
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Publication Date:
07 November 2017 (online)

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Prof. Dr. Michael Rauschmann

Liebe DWG-Mitglieder,

als Vertreter der Orthopädie im Kreise der Schriftleiter freue ich mich, Ihnen die letzte Ausgabe dieses Jahres gemeinsamt mit dem gesamten Team präsentieren zu dürfen. Immerhin hat die Zeitschrift Ihre erste Feuerprobe bestanden und wurde, soweit bisher beurteilbar, sehr positiv von den Leserinnen und Lesern angenommen. An dieser Stelle möchte ich auch meinen Dank an die Mitgestalter unserer Zeitschrift richten, die sich in hervorragender Weise dafür eingesetzt haben, dass dieses Projekt gelingen kann. Hier seien die aktiven Mitglieder der Weiterbildungskommission, der Wissenschaftskommission und des „Jungen Forums“ zu nennen, die dafür gesorgt haben, dass neben den Leitthemen auch Aktuelles dargestellt und thematisiert werden konnte und darüber hinaus auch eine zertifizierte Fortbildung mit jedem Heft erschienen ist. Selbstverständlich gilt auch unser Dank den Autoren der jeweiligen Artikel in den Themenheften. Wir freuen uns weiterhin darüber, dass bereits erste Originalarbeiten eingereicht wurden. Speziell hierfür wurde nun auch ein peer review Verfahren eingeführt, um dieser positiven Entwicklung Rechnung zu tragen. In diesem Zusammenhang wurde nun auch ein wissenschaftlicher Beirat berufen, der sich paritätisch aus den verschiedenen Disziplinen rekrutiert und mittlerweile seine ehrenamtliche Arbeit aufgenommen hat.

Nun zu dem Thema der 4. Ausgabe: „Die Spondylodiszitis“.

Die Infektion der Wirbelsäule gehört zu den ältesten bekannten Krankheitsbildern der Wirbelsäule. Zeugnisse der tuberkulösen Spondylodiszitis exisiteren bereits aus der Zeit um 3000 v. Chr. an Mumienfunden in Ägypten. Hippocrates behandelte den Gibbus unter der Vorstellung einer „Spina luxata“ und erst Sir Percival Pott hat den Zusammenhang zwischen der Lungenerkrankung, dem „weißen Tumor“ an der Wirbelsäule und die hieraus resultierende Paraparese gesehen. Robert Koch konnte dann Ende des 19. Jahrhunderts erstmals das Tuberkelbakterium nachweisen.

Die Redression und Retention war über viele Jahrzehnte die einzige Möglichkeit der Behandlung, bevor die Etablierung erster operativer Eingriffe von dorsal (Hibbs und Albee) und später dann auch von ventral gezielte Therapien vorgenommen werden konnten, die mit Einführung der Antibiotika eine weitere zielgerichtete Verbesserung erfuhren.

Trotz aller modernen Diagnostik, stellt die Spondylodiszitis weiterhin das „Chamäleon“ der Wirbelsäulenerkrankungen dar und wird weiterhin aufgrund fehlender Kenntnisse zu spät diagnostiziert.

Die Artikel dieser Ausgabe zeigen einmal mehr die Wichtigkeit der Kenntnisse über Ätiologie, Pathogenese, diagnostische Möglichkeiten und Therapieformen in den verschiedenen Altersklassen und auch die Bedeutung der iatrogenen Probleme und deren Lösungen im Bereich der Infektionen an der Wirbelsäule auf.

Ich wünsche Ihnen somit viel Vergnügen bei der Lektüre dieses hochinteressanten Themas, das durch die Autoren praxisnah und klinikrelevant, mit interessanten Kasuistiken sowie aktuellen Therapieempfehlungen versehen ist.

Abschließend möchte ich Sie als Leser ermuntern, diese Zeitschrift auch aktiv zu unterstützen. Die Schriftleiter sind sowohl für Themenvorschläge, eigene Beiträge, gerne auch Kasuistiken bzw. Originalbeiträge interessiert und freuen sich über den Input der Mitglieder und Leser.

Schlussendlich darf ich im Namen der Schriftleiter einen außerordentlichen Dank an den Thieme Verlag und die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allen voran Frau Dr. Bonk und Frau Maier richten, die unermüdlich dazu beigetragen haben, dass dieses erste Jahr der Zeitschrift: “Die Wirbelsäule“ einen so positiven Verlauf nehmen konnte.

Ihr
Michael Rauschmann