Z Gastroenterol 2017; 55(09): 960-961
DOI: 10.1055/s-0043-117763
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Der besondere Fall - Überraschender Verlauf einer chronischen Hepatitis B

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Publication Date:
12 September 2017 (online)

Bei einer Patientin mit langjähriger chronischer Hepatitis B entstand ein rasch wachsendes HCC in einer nicht-zirrhotischen Leber trotz effektiver antiviraler Therapie. Bei dieser klinisch asymptomatischen Patientin führte nur der Ultraschall zur Diagnose. Alpha-1-Fetoprotein (AFP) half in diesem Fall bei der Überwachung trotz eines relativ großen Karzinoms nicht.

Bei einer heute 64-jährigen ehemaligen Berliner Krankenschwester chinesischer Abstammung wurde eine chronische Hepatitis B mit hoher Virusreplikation 1991 festgestellt. Histologisch ergab sich zu diesem Zeitpunkt das Bild einer geringaktiven chronischen Hepatitis B ohne nennenswerte Fibrose. Die Erkrankung wurde als Berufskrankheit anerkannt. Zur Behandlung erfolgte 1991 in Berlin eine hochdosierte Interferon-Monotherapie. Hierunter kam es zu einer Normalisierung der Transaminasen und einer Serokonversion des Cor-Antigen HBe (HBe-AG zu anti-HBe). Eine komplette Elimination des Hepatitis-B-Virus gelang durch diese Therapie jedoch nicht.