Zusammenfassung
Fragestellungen Welche konkreten Ängste und Befürchtungen haben Myompatientinnen? Welchen Einfluss
haben soziodemografische Daten, Erkrankungsdauer und Informiertheit der Frauen?
Methodik Konsekutiv wurden 807 Patientinnen in einer universitären Klinikmyomsprechstunde
mit einem 2-seitigen selbstentwickelten validierten Fragebogen im Zeitraum Januar
2016 bis Januar 2017 mit dem Fokus auf myomassoziierte Ängste und Befürchtungen befragt.
Ergebnisse Der Fragebogen wurde von 730 Frauen (90,5%) beantwortet und die Mehrzahl der Patientinnen
äußerte Ängste. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Therapie (Notwendigkeit/Nebenwirkungen/Hysterektomie)
und dem Myom an sich (Größen-/Anzahlzunahme). Es zeigte sich, dass die Ausprägung
und Art der Ängste durch verschiedene Parameter beeinflusst wird. Junge Patientinnen
(< 40 Jahre) geben besonders Ängste über Schwangerschaft/Geburt an, ältere (> 40 Jahre)
eher in Bezug auf die allgemeine Gesundheit und großen Blutverlust. Auch die Zeitdauer
seit Diagnosestellung verändert die Ängste bei kurzer (< 12 Monate) vs. langer Erkrankungsdauer
(> 12 Monate). Insgesamt konnten nur geringe Unterschiede bei einem Migrationshintergrund
gezeigt werden. Per se korreliert ein höherer Bildungsstand mit weniger Ängsten. Eine
gute Informiertheit über Myome wirkt besonders bei der Angst vor maligner Entartung
entlastend. Der Arzt und das Internet sind insgesamt die wichtigsten Informationsquellen
für die Patientinnen.
Schlussfolgerungen Mit der genauen Kenntnis der Ängste und Befürchtungen können diese in die Behandlung
von Myompatientinnen integriert werden, den Frauen kann gezielt auf der psychischen
Ebene geholfen und eine bessere Einschätzung der Erkrankung vermittelt werden. Durch
die Benignität und die gute Behandelbarkeit sind die myomassoziierten Ängste nämlich
letztlich unbegründet.
Schlüsselwörter
Myom - Myombeschwerden - Ängste