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DOI: 10.1055/s-0043-120805
Mit E-Health Kosten sparen
Ökonomische Effekte einer dauerhaften HbA1c-Absenkung bei Patienten mit Diabetes mellitusPublication History
Publication Date:
18 December 2017 (online)
ZUSAMMENFASSUNG
Das Krankheitsbild des Diabetes mellitus besitzt eine immense gesundheitspolitische und gesellschaftliche Relevanz. Im Jahr 2008 sind nach Angaben des statistischen Bundesamts für die Versorgung von Menschen mit Diabetes direkte Kosten von insgesamt 6,34 Milliarden Euro durch Medikamente, ambulante und stationäre Behandlung, Pflege- und Rehabilitationsleistungen aufgelaufen. Dies entspricht einem Anteil von 2,5 % der Gesundheitsausgaben aller Krankheiten. Lässt sich jedoch der HbA1c-Wert nachhaltig senken – beispielsweise über einen telemedizinischen Ansatz von 9,0 auf 7,0 % – ergibt sich, gemessen zwischen dem 41. und dem 95. Lebensjahr, anhand einer Markov-Modellierung pro Person und Zyklus ein maximales mittleres Einsparpotenzial von 579,14 Euro pro Patient. Seine maximale Ausprägung erreicht das Einsparpotenzial jedoch bei an Diabetes erkrankten Menschen zwischen dem 41. und dem 61. Lebensjahr: In dieser Zeitspanne lassen sich im Mittel 921,13 Euro pro Person und vorab definiertem Zyklus einsparen, wenn es gelingt, den HbA1c-Wert dauerhaft von 8,0 auf 6,0 % zu senken. In späteren Lebensaltern gleichen sich die Kostenverläufe zwischen niedrigen und hohen HbA1c-Werten allerdings zunehmend an. Da jedoch diverse diabetische Folgeerkrankungen sowie relevante Kostenbestandteile aufgrund einer eingeschränkten Datenlage außerhalb der durchgeführten Analysen verbleiben, liegen die errechneten Einsparpotenziale voraussichtlich unterhalb der real erzielbaren.
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