Frauenheilkunde up2date 2018; 12(06): 567-578
DOI: 10.1055/s-0043-122722
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das frühe Wochenbett – Physiologie und Pathologie

Michael Abou-Dakn
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Publication Date:
02 January 2019 (online)

Unmittelbar nach der Geburt passt sich der Körper an die veränderten physiologischen Abläufe an, u. a. durch Uterusrückbildung und Hormonumstellungen. Für die Zeit des Wochenbetts sind neben den rein medizinischen Aspekten auch Kenntnisse zum Stillen und zu psychosomatischen Störungen erforderlich, damit der Übergang von der stationären frühen Wochenbettphase in das häusliche Umfeld reibungslos stattfinden kann.

Kernaussagen
  • Die ersten Tage der frühen Wochenbettphase finden heute meistens in der Klinik statt.

  • Die ärztliche Aufgabe besteht in der Unterstützung der physiologischen Abläufe und der frühzeitigen Erkennung von pathologischen Verläufen.

  • Zu den wesentlichen physiologischen körperlichen Veränderungen in den ersten postpartalen Tagen gehören die Involution des Uterus auf ca. 2 Querfinger unter dem Nabel, der unauffällige noch blutige Lochialfluss und der Beginn des Stillens.

  • Jedes Fieber im Wochenbett bedarf der weiteren Abklärung.

  • Postpartale Schmerzen sollten adäquat diagnostiziert und therapiert werden.

  • Neben den körperlichen Anpassungsvorgängen sollten Kenntnisse der psychosomatischen Situation erworben werden und die Bindung zwischen Mutter (Vater) und Kind aktiv unterstützt werden.