Pneumologie 2023; 77(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0043-1760887
Abstracts

Nicht-invasive Beatmung während eines Ausdauertrainings bei PatientInnen mit COPD und chronisch ventilatorischer Insuffizienz – eine randomisierte kontrollierte Studie

Authors

  • T Schneeberger

    1   Philipps-Universität Marburg; Schön Klinik Berchtesgadener Land; Pneumologische Rehabilitation
  • A Stegemann

    2   Schön Klinik Berchtesgadener Land
  • D Leitl

    3   Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation, Schön-Klinik Berchtesgadener Land, Schönau am Königssee; Philipps-Universität Marburg, Pneumologische Rehabilitation, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl) – Standort Schönau, Marburg
  • I Jarosch

    4   Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation
  • R Glöckl

    5   Schön Klinik Berchtesgadener Land – Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation; Philipps Universität Marburg
  • C Dennis

    6   Faculty of Medicine and Health, The University of Syndey
  • W Hitzl

    7   Paracelsus Medizinische Universität; Institut für Biostatistik
  • M Leidinger

    4   Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation
  • U Schönheit-Kenn

    4   Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation
  • K Kenn

    8   Philipps-Universität Marburg
  • A Koczulla

    8   Philipps-Universität Marburg
 

Einleitung Für COPD-PatientInnen mit chronisch ventilatorischer Insuffizienz (CVI) kann es schwierig sein, ein standardisiertes Ausdauertraining als Teil der pneumologischen Rehabilitation (PR) durchzuführen. Ein personalisiertes Training kann den Einsatz einer nicht-invasiven Beatmung (NIV) beinhalten, doch der Nutzen eines Trainings unter NIV und dessen Akzeptanz bei dieser körperlich extrem stark eingeschränkten Patientengruppe ist jedoch noch unklar.

Ziel Untersuchung der Effekte eines Ausdauertrainings mit high-pressure-NIV im Vergleich zu einem Standard Ausdauertraining ohne NIV auf die körperliche Leistungsfähigkeit und die subjektive Präferenz der TeilnehmerInnen.

Methodik COPD-PatientInnen mit nächtlicher NIV aufgrund von CVI wurden nach dem Zufallsprinzip während einer 3-wöchigen stationären PR in ein supervidiertes Fahrradausdauertraining mit (Interventionsgruppe; IG) oder ohne (Kontrollgruppe, CG) NIV randomisiert: NCT03803358. Primärer Endpunkt war die Veränderung der cycle endurance time (CET). Sekundäre Endpunkte waren die Dyspnoe zum Zeitpunkt der Isotime (Ende des kürzeren Radtests) und am Ende jeder Trainingseinheit (tägliche Abfrage via Borg-Skala) sowie die nach der Studie bevorzugte Trainingsmethode in der IG.

Ergebnisse 26 PatientInnen (59±13 J., FEV1 22±7%pred, PCO2 52±8mmHg, Trainingseinheiten n=12±2) beendeten die Studie (IG: n=13; Trainings IPAP 26±3/ EPAP 6±1 cmH2O; CG n=13). Bei Studienende wurden keine signifikanten Gruppenunterschiede in der Veränderung der CET festgestellt (CG-IG: Δ-105 Sek 95%CI [-301 bis 91] p>0,05). Innerhalb der Gruppe waren die CET-Veränderungen signifikant (alle p<0,05). Im Vergleich zur CG empfand die IG signifikant weniger Dyspnoe zur Isotime (Median 4 IQR [4,5] vs. 6 [5,7] Pkt, p=0,006) und während des Trainings (p<0,05). Die Mehrzahl der IG (n=12) würden eine Fortführung eines Trainings mit NIV bevorzugen.

Zusammenfassung Die körperliche Leistungsfähigkeit verbesserte sich in beiden Gruppen, wobei das Ausdauertraining unter NIV keinen weiteren statistisch größeren Nutzen brachte.

Der mittlere Unterschied der CET erreichte jedoch die minimal important difference (>101 Sek) und sowohl die Dyspnoe-Level als auch die Teilnehmer-Präferenz waren zugunsten der NIV.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. März 2023

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