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DOI: 10.1055/s-0043-1760985
Prospektive randomisierte Studie zum Vergleich zweier Methoden der transbronchialen Kryobiopsie bei interstitiellen Lungenerkrankungen
Hintergrund Zur differentialdiagnostichen Klärung interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) hat sich die transbronchiale Kryobiopsie als primäres diagnostisches Verfahren etabliert. Die zur Patientensicherheit und Diagnostik optimale Durchführung der Kryobiopsie, insbesondere die optimale Gefrierdauer und die notwendige Anzahl an Biopsien ist bisher unklar. Die Studie wurde prospektiv, randomisiert kontrolliert an 2 Zentren Deutschlands durchgeführt.
Methoden Nachdem die Indikation zur bioptischen Sicherung in einer multidisziplinäres Konferenz (MDD) festgestellt wurde, erfolgte die Randomisierung der Biopsietechnik (in starrer Bronchoskopie) in Gruppe 1 (3 Biopsien mit einer Gefrierzeit≥5-7 Sekunden) oder Gruppe 2 (8 Biopsien mit einer Gefrierzeit≥3-5 Sekunden). Der Eingriff erfolgte mit der 1,9 mm Kryo-Sonde (ERBE©) in starrer Bronchoskopie ohne Blockerballon. Der primäre Endpunkt war der Unterschied in der histologischen Diagnosestellung zwischen den beiden Gruppen. Als sekundäre Endpunkte wurden die Patientensicherheit (Komplikationen wie Blutung und Pneumothorax) und diagnostische Sicherheitsfaktoren (Dauer des Eingriffs, Korrelation zwischen Verdachts- und entgültiger Diagnose, Korrelation zwischen Probengröße bzw. Biopsielokalisation und histologischer Diagnose) untersucht.
Ergebnisse 111 Patienten (64% Männer, medianes Alter 62 Jahre, n=55 randomisiert in Gruppe 1, n=56 in Gruppe 2) wurden von September 2018 bis Mai 2021 eingeschlossen, 68 Patienen aus Essen, 43 aus Halle. 39% waren Ex-Raucher, mediane IVC war 3,23 l, mediane DLCO 53%. Statistisch signifikante Ergebnisse zwischen den Gruppen ergaben sich bei der Probengröße (p=<0,0001), dem Blutungsgrad (p=<0,0001) und der Frierzeit (p=<0,0001). In Abhängigkeit von der Frierzeit (3,4 Sekunden vs. 5-6 Sekunden vs.>6 Sekunden) sahen wir statistisch signifikante Unterschiede im Bezug auf Probengröße (p=<0,0001), Blutungsgrad (p=<0,0001) und Pneumothoraxrate (p=<0,0001).
Schlussfolgerung Sowohl die Anzahl der Proben als auch die Frierzeit haben bei der transbronchialen Kryobiopsie Einfluss auf die Patientensicherheit und diagnostische Sicherheitsfaktoren.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
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Georg Thieme Verlag
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