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DOI: 10.1055/s-0043-1761066
Verschiebung der Tumorstadien bei Erstdiagnose eins NSCLC während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 – Erfahrung des Lungenkrebszentrums Berlin Buch
Hintergrund Während der Corona-Pandemie 2020 kam es u.a. zur Aufschiebung elektiver medizinischer Prozeduren. Ziel der retrospektiven monozentrischen Studie war es zu analysieren, ob die langfristige Priorisierung infektiologischer Maßnahmen sowohl bei Versorgern als auch Patienten eine Verschiebung der Krankheitsstadien bei Erstdiagnose von NSCLC-Patienten bewirkte.
Methoden Analysiert wurde die Stadienverteilung bei Erstdiagnose zwischen der Periode 2017-2019 als Basiswert und den Jahren 2020 sowie 2021. Dabei wurden insgesamt 2.867 Patienten basierend auf den Protokollen der Tumorkonferenz eingeschlossen, pro Jahr wurden zwischen 523 und 620 Erstdiagnosen gestellt. Das Lungenzentrum Berlin Buch unterlag keinen Kapazitätsänderungen und behandelte Tumorpatienten unverändert zum Status vor der Pandemie.
Ergebnisse Es zeigte sich ein Abfall des Anteils des Stadiums I von 16.9% vor der Pandemie auf 11.1% im Jahre 2020 und wiederum eine Zunahme auf 14.8% im Jahre 2021. Im Unterschied dazu nahm der Anteil höherer Stadien zu. Der Anteil des Stadiums IIIB/C stieg von 11.3% auf 14.7% in 2020 und 15.2% in 2021, das Stadium IV wurde bei 45.2% der Patienten vor der Pandemie bei Erstdiagnose festgestellt, hingegen bei 49.9% in 2020 und 44.2% in 2021.
Schlussfolgerung Während der Pandemie kam es zu einer signifikanten Abnahme des prognostisch günstigen Stadiums I bei Erstdiagnose des NSCLC und Zunahme der prognostisch ungünstigeren höheren Tumorstadien.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
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Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany