Rofo 2023; 195(S 01): S31
DOI: 10.1055/s-0043-1763025
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Onkologische Interventionen)

miR-21 als prognostischer Biomarker bei mit CT-geführter Hochdosis-Brachytherapie behandeltem HCC

M Stechele
,
H Link
2   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik und Poliklinik für Radiologie
,
H Hirner-Eppeneder
3   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
M Alunni-Fabbroni
3   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
M Wildgruber
4   LMU München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
L Salvermoser
3   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
S Corradini
5   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologi
,
E Galun
6   Hadassah Hebrew University Hospital, Goldyne Savad Institute of Gene Therapy, Jerusalem
,
S N Goldberg
6   Hadassah Hebrew University Hospital, Goldyne Savad Institute of Gene Therapy, Jerusalem
,
J Ricke
7   Klinikum der Universität München (LMU), Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
P Kazmierczak
8   LMU Klinikum, München
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Untersuchung von Serum-miR-21- und miR-210 als prognostische Biomarker bei mit CT-gesteuerter Hochdosis-Brachytherapie (HDR-BT) behandeltem HCC.

Material und Methoden n=24 mit HDR-BT (1x15 Gy) behandelte HCC-Patienten (BCLC A und B) wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Serum-miR-21- und miR-210 wurden vor und 2 d nach HDR-BT mit RT-PCR quantifiziert. Anhand der im 3-Monats-Intervall durchgeführten Ganzkörper-KM-CT und Gd-EOB-DTPA-MRT der Leber wurden die Patienten in Responder (R, n=12) und Non-Responder (NR, n=12) eingeteilt (Def. R:innerhalb von 6 Mo. kein lokaler Progress, innerhalb von 2 J. kein systemischer Progress; Def. NR: Rezidiv innerhalb von 6 Mo., o. Progress mit>3 Herden, o. mind. Herd von>3cm, o. neue extrahepatische Manifestation innerhalb von 2 J.). Die Biostatistik umfasste parametrische und nicht-parametrische Tests (Mann-Whitney-U-Test) sowie Kaplan-Meier-Kurven.

Ergebnisse R wiesen einen signifikanten Abfall der miR-21-Werte 2 Tage post HDR-BT auf, während die NR einen signifikanten Anstieg zeigten (Median miR-21 2^-ΔΔCт: Resp.0,73 [IQR 0,34], NR1,53 [IQR 1,48]; p=0,0102). Bei miR-210 zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen R und NR (Median miR-210 2^-ΔΔCт: Resp.0,74 [IQR 0,45], NR0,99 [IQR 1,13]; p=0,8399). Bei den NR betrug die Zeit bis zur systemischen Progression durchschnittlich 351±163 Tage. Kaplan-Meier-Kurven zeigten eine signifikant kürzere Zeit bis zum systemischen Progress der Erkrankung bei steigenden miR-21-Werten (p=0,0095), nicht aber bei miR-210 (p=0,7412).

Schlussfolgerungen Ein unmittelbar posttherapeutischer Anstieg des miR-21-Serumspiegels ist mit einem schlechteren Therapieansprechen und kürzeren Zeit bis zum systemischen Progress bei HDR-BT-behandeltem HCC assoziiert. Diese Proof-of-Concept-Studie ist ein potenzieller Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung von miR-21 als Stratifikator in klinischen interventionell-onkologischen Studien.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023

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