Rofo 2023; 195(S 01): S72
DOI: 10.1055/s-0043-1763144
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

Durchführbarkeit und Nutzen der quantitativen Analyse von Iodkarten bei Patienten mit Pulmonaler Hypertonie

A Schüßler
1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen
,
M J Richter
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Innere Medizin II, Gießen
,
K Tello
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Innere Medizin II, Gießen
,
W Seeger
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Innere Medizin II, Gießen
,
G A Krombach
3   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, Gießen
,
F C Roller
3   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, Gießen
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Bisher konnte gezeigt werden, dass die Diagnostik der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) durch den Einsatz der dual-energy Computertomografie (DECT) und Iodkarten verbessert wird. Neben der CTEPH zeigen auch weitere Lungenerkrankungen unterschiedlich typische Iodverteilungsmuster. Iodkarten ermöglichen zudem eine, allerdings bisher wenig untersuchte, Quantifizierung der relativen Iod-Anreicherung. Ziel dieser Studie war es, die relative Iod-Anreicherung bei Patienten mit unterschiedlichen Formen der pulmonalen Hypertonie (PH) zu untersuchen.

Material und Methoden 50 Patienten (28w/22m; mittl. 63J), die an einem DECT der 3. Generation untersucht wurden sowie einer gesicherten PH-Subgruppe oder der Kontroll-Gruppe zugeordnet werden konnten, wurden eingeschlossen. Die relative Iod-Anreicherung wurde software-assistiert ausgewertet und mittels Mann Whitney-U und t-Test analysiert. Hämodynamische Abweichungen durch Injektion und Ventrikelfunktion wurden mit einer Korrekturformel ausgeglichen.

Ergebnisse Nach der Nizza-Klassifikation wurden die 50 Patienten wie folgt zugeordnet: 10 Patienten der PH-Gruppe 1 (PAH), je 15 in Gruppe 3 (Lungenerkrankung) und 4 (CTEPH). Weitere 10 Patienten ohne nachgewiesene PH oder Lungenerkrankung dienten als Kontroll-Gruppe. Die quantitative Analyse ergab einen signifikanten Unterschied der relativen Iod-Anreicherung zwischen der Kontroll-Gruppe sowie den PH-Subgruppen bei Mittelwerten von 43.2%+/- 10.10 für die Kontrollgruppe, für PH-Gruppe 1 34.3%+/- 6.08 (p=0,04; AUC 0.775), für PH-Gruppe 3 30.7%+/- 6.92 (p=0.003; AUC 0.873) und für PH-Gruppe 4 33.4%+/-6.99 (p=0.03; AUC 0.797). Zwischen den Subgruppen existierte kein signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerungen Die quantitative Iod-Anreicherungs-Analyse zeigte einen signifikanten Unterschied mit akzeptabler bis exzellenter Diskrimination zwischen Kontrollgruppe und PH-Subgruppen. Eine quantitative Analyse könnte zukünftig als zusätzlicher Parameter weiteren diagnostische Nutzen haben.



Publication History

Article published online:
13 April 2023

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