Rofo 2023; 194(S 01): S75-S76
DOI: 10.1055/s-0043-1763154
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Urogenitale Radiologie

Low Dose Photon Counting CT zur Detektion von Nieren- und Harnleitersteinen: Eine Reduktion der Strahlendosis ist ohne wesentliche Beeinträchtigung der Bildqualität möglich

J Niehoff
1   Mühlenkreiskliniken, Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuk, Minden
,
A F Carmichael
2   Klinik für Urologie, Kinderurologie und Operative Uro-Onkologie, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
M M Woeltjen
3   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
J Boriesosdick
3   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
A E Michael
3   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
B Schmidt
4   Siemens Healthcare GmbH
,
C Panknin
4   Siemens Healthcare GmbH
,
T Flohr
4   Siemens Healthcare GmbH
,
I Shahzadi
4   Siemens Healthcare GmbH
,
H Piechota
2   Klinik für Urologie, Kinderurologie und Operative Uro-Onkologie, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
J Borggrefe
3   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
J R Kröger
3   Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Mühlenkreiskliniken, Johannes Wesling Klinikum, Minden
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Ein natives CT des Abdomens gilt als Methode der Wahl zum Nachweis einer Urolithiasis. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass betroffene Patienten sehr jung sein können und häufig Rezidive auftreten. Ziel dieser Studie war es daher zu untersuchen, ob (a) eine Reduktion der Strahlendosis mit einem Photon Counting CT (PCCT, NAEOTOM Alpha, Siemens Healthineers) durch Verringern der Bildqualitäts-Stufe (BQ-Stufe) möglich ist und (b) ob hierdurch die Bildqualität und die diagnostische Aussagekraft beeinträchtigt wird.

Material und Methoden Es wurden 98 PCCTs mit BQ-Stufe 70 (n=31), 60 (n=31) oder 50 (n=36) retrospektiv eingeschlossen. Die applizierte Strahlendosis (CTDI, DLP, SSDE und effektive Dosis) und die quantitative Bildqualität (SNR, Bildrauschen) wurden anhand verschiedener Parameter untersucht. Die subjektive Bildqualität, das Vorliegen einer Urolithiasis und die diagnostische Sicherheit wurden von drei Radiologen bewertet.

Ergebnisse Das Verringern der BQ-Stufe führte zu einer deutlichen Reduktion der Strahlendosis; exemplarisch nahm das SSDE um 22,8% zwischen BQ70 (4,57±0,84 mGy) und BQ50 (3,53±0,70 mGy, p<0,001) ab. Gleichzeitig führte das Verringern der BQ-Stufe nur zu einer minimalen Verschlechterung der quantitativen Bildqualität; exemplarisch stieg das Bildrauschen im Muskel von 9,13±1,99 (BQ70) auf 9,91±1,77 (BQ50, p=0,248). Die Radiologen nahmen keine deutliche Verschlechterung der Bildqualität durch das Verringern der BQ-Stufe wahr. Die Detektionsraten von Nieren- und Harnleitersteinen unterschieden sich nicht wesentlich (91,3 – 100%) und auch die diagnostische Sicherheit wurde unabhängig von der BQ-Stufe als hoch eingestuft.

Schlussfolgerungen Die Anpassung des PCCT Scanprotokolls durch Verringern der BQ-Stufe führt zu einer deutlichen Reduktion der Strahlendosis ohne wesentliche Beeinträchtigung der Bildqualität. Die Detektionsrate und die diagnostische Sicherheit werden durch die Verwendung eines Ultra Low Dose PCCT Scanprotokolls in dieser Studie nicht negativ beeinflusst.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023

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