Rofo 2023; 194(S 01): S89-S90
DOI: 10.1055/s-0043-1763194
Abstracts
Poster (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie

“One-Stop-Shop” Cone-Beam CT-Arthrographie des Handgelenkes: Ein teleskoparm-unterstütztes Röntgensystem ermöglicht hohe Bildqualität bei kurzer Untersuchungszeit

K Luetkens
1   Uniklinikum Würzburg, Radiologie, Würzburg
,
J P Grunz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
H Huflage
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
N Conrads
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
T Patzer
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
P Gruschwitz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
T Bley
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
A Kunz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Würzburg, Würzburg
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Ein Mehrzweck-Scanner mit zwei Teleskoparmen ermöglicht neben Röntgen und Flouroskopie auch eine hochauflösende Cone-Beam-CT (CBCT). Die Kombination dieser Funktionen in einer „One-Stop-Shop“-Anlage ist besonders für Eingriffe am Bewegungsapparat interessant. Ziel der Studie war es, die Durchführbarkeit der CBCT-Arthrographie zu bewerten und einen Vergleich der Bidqualität mit der konventionellen Multidetektor-CT (MDCT) bei unterschiedlichen Dosen durchzuführen.

Material und Methoden Sieben Leichen wurden einer bilateralen CBCT-Arthrographie des Handgelenks unterzogen, bevor sie für die konventionelle MDCT-Bildgebung in den CT-Untersuchungsraum gebracht wurden. Die DCT-Dosisindizies lagen zwischen 14.3 mGy (120 kVp/100 mAs) und 1.0 mGy (70 kVp/41 mAs) für die MDCT und zwischen 17.4 mGy (80 kVp/2.5 mAs pro Puls) und 1.2 mGy (60 kVp/0.5 mAs pro Puls) für die CBCT. Sieben Radiologen nahmen eine subjektive Bewertung für Knochen, Knorpel und Bänder vor. Zur Analyse der Interrater-Übereinstimmung wurde der Intraclass-Korrelationskoeffizient (ICC) berechnet.

Ergebnisse CBCT-Untersuchungen wurden häufiger als geeignet für die Diagnose angesehen als MDCT-Arthrogramme (98.5% gegenüber 61.2%, p<0.001). Abgesehen von Volldosis-Untersuchungen war die Darstellung von Knochen, Knorpel und Bändern in der MDCT den CBCT-Arthrogrammen mit mindestens 0,6 mAs pro Puls unterlegen (p<0.001). CBCT-Arthrogramme mit niedriger Dosis und MDCT-Arthrogramme mit voller Dosis waren hinsichtlich der Darstellung des Knochengewebes von gleicher Qualität (p=0.326), während die CBCT eine bessere Beurteilung von Bändern und Knorpel ermöglichte (beide p<0.001), obwohl die Strahlenbelastung nur ein Drittel betrug (CBCT 4.5 mGy gegenüber MDCT 14.3 mGy). Für alle Gewebe wurde eine mäßige bis gute Interrater-Zuverlässigkeit festgestellt (ICC 0.689 – 0.756). Die mediane Gesamtuntersuchungszeit für die CBCT-Arthrographie betrug 5.4 Minuten (4.8 – 7.2 Minuten).

Schlussfolgerungen Durch den Einsatz eines multifunktionalen Röntgensysmtes mit zwei Telekoparmen für die CT-arthrographie des Handgelenkes lässt sich die Dosis erheblich reduzieren und eine bessere Bildqualität erzielen. Die Kombination von Flouroskopie und 3D-CBCT in einer Einstellung ohne Neupositionierung verspricht auch eine Zeitersparnis gegenüber Standar-CT-Arthrogrammen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023

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