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DOI: 10.1055/s-0043-1766447
Nebenwirkungen im HNO-Bereich unter immunmodulatorischer Therapie mit Anti IL-17 A
Biologika wie Secukinumab (Anti IL-17A) erweitern die Therapieoptionen von Erkrankungen wie z.B. Spondylitis ankylosans. Der selektive Wirkmechanismus von Anti IL-17A beeinflusst dabei auch den Teil der T-zellbasierten Immunantwort, der die Abwehr von extrazellulären Pathogenen gewährleistet. Um herauszufinden, ob es unter Anti IL-17A vermehrt zu Komplikationen im HNO-Bereich kommt, evaluierten wir die Patientendaten der letzten 4 Jahre aus unserer Klinik. Es trat eine biphasische otogene Komplikation einer akuten Otitis media bei einer 27-Jährigen auf, bei der es trotz leitliniengerechter Behandlung nach 4 wöchentlichem symptomfreien Intervall zu einer akuten Mastoiditis kam, so dass eine Mastoidektomie erfolgte. Zudem wurde im Gehörgang C. albicans festgestellt und eine antimykotische Therapie ergänzt. Außerdem zeigte sich bei einer 53-jährigen Patientin eine biphasische orbitale Komplikationen einer akuten Sinusitis. Obwohl es nach operativer Sanierung sowie systemischer Antibiose zur Restituion kam, traten nach 6 Wochen erneut intraorbitale Abszesse auf, so dass eine transorbital-endoskopisch Entlastung erfolgte. Mikrobiologisch konnten kommensale Viridans-Streptokokken festgestellt werden. Bei einem 48-jährigen Patienten kam es zu einem schweren Verlauf eines Mundbodenabszesses, der mit prolongierter Intubation, mehrmaligen operativen Entlastungen sowie mit einer antiviralen Therapie bei VZV-Reaktivierung behandelt wurde. Nach längerfristiger Pause von Secukinumab traten bei diesen Patienten keine erneuten Komplikationen auf. Wir gehen davon aus, dass die Suppression von IL-17 A durch Secukinumab den protrahierten und biphasischen Krankheitsverlauf entscheidend beeinflusst hat und dass die opportunistischen Infektionen durch die Immunmodulation begünstigt wurden.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany