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DOI: 10.1055/s-0043-1766947
Langzeit-Rhinoflowmetrie zur Untersuchung des Nasenzyklus bei Patienten mit einem nasalen Strömungshindernis
Autoren
Einleitung Als Nasenzyklus (NZ) gilt ein wechselseitiges An- und Abschwellen der nasalen Mukosa, jedoch ist der NZ deutlich komplexer zu verstehen. Die Langzeit-Rhinoflowmetrie (LRFM) ermöglicht als einzige Methode eine kontinuierliche Aufzeichnung des nasalen Flows über 24h unter realen Alltagsbedingungen. Ziel dieser Untersuchung war es, mithilfe der LRFM erstmals Untersuchungen des NZ an einem Patientenkollektiv mit nasalen Strömungshindernissen durchzuführen.
Material und Methoden Es wurden 38 Patienten rekrutiert (Ø Alter 34 Jahre). Alle Probanden wiesen eine Septumdeviation oder eine beidseitge Polyposis nasi auf. Die Aufzeichnung des NZ erfolgte mit einem mobilen LRFM (Rhino-Move©) über 24h. Ein Aktivitätsprotokoll wurde geführt.
ErgebnisseDer „klassische“ NZ konnte bei 71% mindestens einmal in 24h registriert werden. Jedoch zeigte sich dieser Zyklustyp bei keinem in seiner Reinform. Bei der Mehrheit lagen unterschiedliche Zyklustypen vor. Der „klassische“ Typ zeigte sich vor bei körperlicher Ruhe und Schlaf. Bei körperlicher Aktivität zeigte sich oftmals ein „In concert“-Typ. Insgesamt stellte sich der NZ mit 87% am häufigsten als „gemischter“ Typ dar. Die Probanden mit einem nasalen Strömungshindernis zeigten signifikant seltener einen „klassischen“ NZ Typ verglichen mit einer gesunden Kontrollgruppe (n=55). Die mittlere Phasendauer erstreckte sich von 30 bis zu 700 Minuten.
Schlussfolgerung Nasale Strömungshindernisse scheinen einen relevanten Einfluss auf das Vorkommen eines „klassischen“ NZ als Phase zu haben. Es besteht generell eine große Variabilität an gemischten Zyklustypen. Der NZ ist ein inter- und intraindiviudell sehr variables und durch viele äußere Faktoren beeinflussbares Phänomen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
