Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(06): 729
DOI: 10.1055/s-0043-1768826
Abstracts | BGGF & OEGG 2023
Poster
Operative Gynäkologie/Urogynäkologie/Endokrinologie & Reproduktionsmedizin

Fallbericht – spontanes Hämatoperitoneum in der Schwangerschaft (SHIP)

Authors

  • E J Rogatsch

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • G Trutnovsky

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • S Feigl

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • M S Neumayer

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • W Schöll

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • H Fluhr

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
  • M M Wölfler

    1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KAGes I Med Uni Graz, LKH-Universitäts Klinikum Graz, Graz
 

Einleitung Wir berichten über eine seltene Komplikation in der Schwangerschaft. Die 29-jährige Primigravida in der 23+4 SSW wurde mit akutem Abdomen, Anämie und hypotoner Kreislaufsituation an die Universitätsklinik transferiert. Im Vorfeld erfolgten wiederholt Abklärungen wegen persistierender Unterbauchschmerzen, jedoch mit unauffälliger Bildgebung. Sonografisch präsentierte sich hierorts eine vitale normosome Einlingsschwangerschaft sowie eine Raumforderung im Ausmaß von 10cm (am ehesten Verdacht auf Hämatom) im Douglas. Bei vitaler Indikation erfolgte eine explorative Laparotomie. Intraoperativ zeigten sich alte sowie frische Blutungen von der Uterushinterwand ausgehend, sowie linksseitig eine rupturierte, an der Beckenwand adhärente, Ovarialzyste und Endometriose des Sacrouterinligamentes. Die Patientin war katecholaminpflichtig und erhielt eine Massentransfusion. Intraoperativ musste nach instabiler Kreislaufsituation leider ein intrauteriner Fruchttod festgestellt werden. Es erfolgte die Sectio parva und Curettage. Histologisch wurde der Verdacht auf Endometriose bestätigt. Ursächlich für die intraabdominelle Blutung war die Ruptur des Endometrioms sowie Blutungen aus dezidualisierten Endometrioseherden [1] [2].

Zusammenfassung In dieser Fallvorstellung handelt es sich um die Diagnose „Spontaneous Haemoperitoneum in Pregnancy“ (SHIP). SHIP ist ein seltenes, potenziell lebensbedrohliches Ereignis und ist stets mit einer Endometriose assoziiert. Nach aktueller Studienlage kann SHIP zu einem schwerwiegenden negativen Outcome der Schwangerschaft führen und birgt ein hohes Risiko für maternale und fetale Morbidität und in Einzelfällen der Mortalität. Aus diesem Grunde sind Studien und Fallberichte zur Verbesserung der Wahrnehmung und möglichst Früherkennung für proaktives Management von SHIP zur Verbesserung des Outcomes von großer Bedeutung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Juni 2023

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