Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(06): 729-730
DOI: 10.1055/s-0043-1768827
Abstracts | BGGF & OEGG 2023
Poster
Operative Gynäkologie/Urogynäkologie/Endokrinologie & Reproduktionsmedizin

Einfluss von GnRH-Agonisten auf Immunzellsubpopulationen bei Frauen mit Adenomyose

Authors

  • A L Zippl

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
  • B Seeber

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
  • C Kyvelidou

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
  • E Reiser

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
  • A-S Braun

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
  • B Toth

    1   Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
 

Einleitung Adenomyose ist mit einer niedrigeren Einnistungsrate und höheren Fehlgeburtenraten verbunden. GnRH-Agonisten (GnRH-a) vor dem Transfer kryokonservierter Embryonen (frozen embryo transfer, FET) scheinen die reproduktiven Ergebnisse zu verbessern [1]. Die genauen Mechanismen sind jedoch unklar, könnten aber mit veränderten Immunzellpopulationen zusammenhängen. In dieser Studie sollen die Immunzellpopulation im Endometrium und peripheren Blut von Frauen mit Adenomyose vor und nach der Behandlung mit GnRH-a vor Durchführung eines FET charakterisiert werden.

Material und Methodik Frauen mit Adenomyose, die per Ultraschall diagnostiziert wurden und GnRH-a ≥ 3 Monate vor dem FET erhielten, wurden eingeschlossen. Leukozytenpopulationen im peripheren Blut und in der Endometrium-Biopsie wurden mittels Durchflusszytometrie (FC) analysiert. Die Konzentration und der Prozentsatz der Leukozytenpopulationen wurden vor und nach der Behandlung mithilfe von Wilcoxon-Rangsummentests verglichen.

Ergebnisse Insgesamt wurden n = 21 Frauen rekrutiert, und 12/21 haben wir die Studie bereits abgeschlossen. Die FC-Analyse des peripheren Blutes zeigte nach der Behandlung mit GnRH-a im Vergleich zu den Ausgangswerten eine signifikante Abnahme der Monozyten (p = 0,007) und eine Zunahme der T-Zellen (p = 0,009), insbesondere der CD4 + T-Zellen (p = 0,04). Im Endometrium nahm der Anteil an CD8+ T-Zellen ab (p = 0,02), während DN T-Zellen nach der GnRH-a-Therapie zunahmen (p = 0,02).

Zusammenfassung CD4+ und DN T-Zellen [2] sind wichtige Mediatoren der immunologischen Toleranz des Feten. Nach unseren vorläufigen Daten können GnRH-a bei Frauen mit Adenomyose einen positiven Einfluss auf diese regulatorischen Immunzellen im peripheren Blut sowie im Endometrium haben.

Fördermittelangaben

Fördermittel

Funding-Source: Medizinischer Forschungsfonds Tirol

Award-ID: 342

Funding-Statement: Diese Studie wurde vom Medizinischen Forschungsfonds Tirol (MFF) gefördert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Juni 2023

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