Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(06): e26
DOI: 10.1055/s-0043-1769851
ABSTRACTS | MGFG

Seneszenzmarker in der Plazenta bei Präeklampsie und fetaler Wachstumsretardierung

T. Forndran
1   Placenta-Labor, Universitätsklinikum Jena, Deutschland
,
S. Große
1   Placenta-Labor, Universitätsklinikum Jena, Deutschland
,
A. Berndt
2   Institut für Rechtsmedizin/Sektion Pathologie, Universitätsklinikum Jena, Deutschland
,
T. Groten
3   Klinik für Geburtsmedizin/Placenta-Labor, Universitätsklinikum Jena, Deutschland
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Zielsetzung Die Plazenta entsteht und differenziert sich während der 40 Wochen einer Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft kommt es physiologisch zur Alterung der Plazenta und zunehmender Expression von Seneszenzmarkern. Die akzelerierte Alterung der Plazenta stellt einen pathologischen Zustand dar und ist Kennzeichen verschiedener Plazenta-assoziierter Schwangerschaftskomplikationen wie der fetalen Wachstumsretardierung (FGR) und der Präeklampsie (PE). Ziel des Projektes ist es, ein Verständnis für die physiologisch ablaufenden plazentaren Alterungsprozesse zu entwickeln.

Methoden Wir verwenden Formalin-fixierte, Paraffin eingebettete Plazentaproben von gesunden Termingeburten, Frühgeburten und Plazenten mit PE+FGR (jeweils n=5). Mittels Fluoreszenz Multiplex Immunhistochemie soll die Expression der Seneszenzmarker p21 und p16 in den verschiedenen in der Plazenta vorkommenden Zellpopulationen untersucht werden. Die Multiplex Immunhistochemie erlaubt dabei den gleichzeitigen Nachweis von bis zu sechs Antigenen und mithilfe der Tyramid Signal Amplifikation (TSA) die Auswahl verschiedener Primärantikörper derselben Spezies.

Ergebnisse Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass p21 im Vergleich mit den Kontrollgruppen in Plazenten mit PE+FGR im Stroma und Endothel vermehrt exprimiert wird, im Trophoblasten zeigen sich keine Unterschiede. In Plazenten von Frühgeburten und Plazenten mit PE+FGR ist p16 überwiegend im Stroma, in den Plazenten der Terminkontrollen überwiegend im Trophoblast exprimiert.

Zusammenfassung Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Multiplex Immunhistochemie methodisch eignet, um die Expression der Seneszenzmarker zellpopulationsspezifisch in histologischen Präparaten der Plazenta zu untersuchen. Wir zeigen erste Ergebnisse der immunhistochemischen Untersuchungen zur Senezenzmarkerexpression bei verschiedenen Schwangerschaftskomplikationen.



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Article published online:
21 June 2023

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