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DOI: 10.1055/s-0043-1770881
Mesoblastisches Nephrom beim Entlebucher Sennenhund – eine Rarität unter den primären Nierentumoren!
Einleitung Primäre Nierentumoren sind bei Hunden sehr selten. Epitheliale Tumoren sind mit ca. 70% am häufigsten, gefolgt von mesenchymalen Neoplasien (25%) und Nephroblastomen (5%). Vereinzelt treten Tumoren anderer Histogenese auf.
Material und Methoden Klinisch und computertomografisch wurde bei einer 17 Monate alten Entlebucher Sennenhündin eine noduläre Neubildung an der rechten Niere festgestellt. Die Niere wurde operativ entfernt, in Formalin fixiert und für histologische, immunhistologische und elektronenmikroskopische Untersuchungen aufgearbeitet.
Befunde Makroskopisch lag eine ca. 2 x 3 x 1 cm große, expansive, weiß-gelbliche, teils zystische Umfangsvermehrung in der Nierenrinde vor. Histologisch wurde eine spindelzellige, mäßig pleomorphe Neoplasie mit ausgeprägter, myxoider, extrazellulärer Matrix (Alzianblau-Färbung: positiv) nachgewiesen. Immunhistologisch exprimierten die Tumorzellen Vimentin sowie geringgradig S100 und p75.
Schlussfolgerungen Das vorliegende Befundspektrum entspricht einem bei Hunden sehr seltenen Tumor, der als kongenitales, mesoblastisches Nephrom (KMN) bezeichnet wird und bislang nur bei jungen Beaglen zwischen 7 und 14 Monaten beschrieben ist. Das KMN geht vom embyonalen, metanephrogenen Blastem aus. Seine Prognose wird als gut bezeichnet.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. August 2023
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