Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2023; 17(03): 152
DOI: 10.1055/s-0043-1771599
Abstracts
Vorträge

Wahrnehmung von Portionsgrößen bei Patient*innen mit Anorexia Nervosa beim Mittagessen im Längsschnitt

B. Klos
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
2   Zentrum für Essstörungen (KOMET), Tübingen
,
L. Crepaz
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
,
A. Kaul
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
,
C. Marquardt
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
,
L. Fäßler
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
,
K. Giel
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
2   Zentrum für Essstörungen (KOMET), Tübingen
,
S. Zipfel
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
2   Zentrum für Essstörungen (KOMET), Tübingen
,
I. Mack
1   Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin VI, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen
2   Zentrum für Essstörungen (KOMET), Tübingen
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Energieaufnahme ist ein entscheidender Faktor im Rahmen einer gesunden Gewichtsregulierung. Bei Patient*innen mit Anorexia Nervosa (AN) ist die Zufuhr deutlich verringert, was unter anderem mit der Reduzierung der Portionsgrößen von Mahlzeiten zusammenhängt. Gleichzeitig ist das Empfinden für eine bedarfsgerechte Portion gestört und Patient*innen neigen dazu, diese zu überschätzen. Die Auswahl von angemessenen Portionsgrößen spielt bei der ernährungsmedizinischen Therapie von AN eine entscheidende Rolle. Ziel der Studie ist die Erhebung der Portionsgrößenwahrnehmung bei Patient*innen mit AN zu Beginn sowie im Verlauf des stationären Therapieaufenthaltes.

Methoden Im Rahmen ihres stationären Aufenthaltes bewerteten Patient*innen mit AN die Portionsgrößen ihres Mittagessens anhand visueller Analog-Skalen (VAS). Die Bewertung fand jeweils kurz vor der Einnahme der Mahlzeit statt und wurde wöchentlich wiederholt. Während des Therapieverlaufs wurden die Portionsgrößen bedarfsgerecht angepasst. Gleichermaßen wurden Stimmung, Hunger, Appetit, Sättigung und Geschmack erfasst.

Ergebnisse Bei einer präanalytischen Untersuchung von 11 Patient*innen konnte keine signifikante Verbesserung für das Empfinden einer angemessenen Portion festgestellt werden. Aufgrund der stetigen Erhöhung der Portionsgrößen reduzierte sich allerdings die Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Portionsgröße.

Schlussfolgerung Eine Normalisierung der Portionsgrößenwahrnehmung konnte bei Patient*innen mit AN im Rahmen einer stationären Therapie nicht gezeigt werden. Dies könnte den dauerhaften Behandlungserfolg gefährden. Daten zu einer größeren Stichprobe werden derzeit analysiert und erste Ergebnisse auf der Tagung vorgestellt.



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Article published online:
06 September 2023

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