Z Gastroenterol 2023; 61(08): e547
DOI: 10.1055/s-0043-1772016
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Endoskopischen Interventionen – oberer GI-Trakt
Donnerstag, 14. September 2023, 11:10–12:30, Saal C2.2

Sicherheit und Wirksamkeit von segementierten und nicht-segmentierten, vollbeschichteten Ösophagusstents – eine multizentrische, retrospektive Fall-Kontroll Studie

C. Schlemmer
1   Asklepios Klinik Barmbek, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
T. Voigtländer
2   DRK-Krankenhaus Clementinenhaus, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Allgemeine Innere Medizin, Hannover, Deutschland
,
J. Drews
1   Asklepios Klinik Barmbek, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
C. Engelke
3   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
J. Marquardt
3   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
H. Wedemeyer
4   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
,
M. Kirstein
3   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
T. von Hahn
1   Asklepios Klinik Barmbek, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Vollbeschichtete Ösophagusstents werden vielfach zur Behandlung maligner und refraktärer benigner Stenosen eingesetzt. Segmentierte Stents könnten gegenüber klassischen, nicht-segmentierten Stents lagestabiler und atraumatischer sein.

Ziele Vergleich von segmentierten und nicht-segmentierten, vollbeschichteten Ösophagusstents im Hinblick auf Funktionalität (technischer Erfolg und Dislokationsrate) und schwere Komplikationen (Blutungen und Perforationen).

Methodik Multizentrische, retrospektive Fall-Kontroll-Studie. Eingeschlossen wurden sowohl benigne als auch maligne Ösophagusstenosen.

Ergebnis Insgesamt wurden 156 Patienten analysiert. Die mittlere Follow-Up Zeit betrug 135,1 Tage. Von den vorliegenden Ösophagusstenosen waren 23,6% benigner und 76,4% maligner Genese. Es wurden an den drei beteiligten Zentren 78 segmentierte Stents gelegt und mit einer gleichen Anzahl nicht-segmentierter Stents verglichen. Die technische Erfolgsquote der Implantation lag insgesamt bei 99,3% und war zwischen den Gruppen gleich. Die Dislokationsrate war mit 28,2% versus 22,8% nicht unterschiedlich zwischen segmentierten und nicht-segmentierten Stents. Die durchschnittliche Dauer bis zur Dislokation betrug bei den segmentierten Stents 66 Tage und bei den nicht-segmentierten Stents 46 Tage. Eine Stent-assoziierte schwere Komplikation (Perforation oder klinisch relevante Blutung) trat bei nicht-segmentierten Stents in 14,1% und bei segmentierten Stents in 3,8% der Fälle und damit signifikant seltener auf (p=0,025).

Schlussfolgerung Segmentierte, vollbeschichtete Ösophagusstents können mit einer hohen Erfolgsrate eingesetzt werden und sind möglicherweise eine sicherere Alternative zu nicht-segmentierten Stents.



Publication History

Article published online:
28 August 2023

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