Im OP 2018; 08(03): 135
DOI: 10.1055/s-0044-101495
DBOTA-Mitteilungen
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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

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Publication Date:
20 April 2018 (online)

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Demonstration von OTA für die staatliche Anerkennung. ((Quelle: Manuel Herp))

Demonstrationen sind womöglich so alt wie die Menschheit selbst und haben in der Geschichte vielfältige Namen: Aufstände, Bürgerbewegungen, Proteste. Sie alle haben eines gemeinsam: die Reaktion gegen oder auf etwas.

In Deutschland gibt es die sogenannte Demonstrationsfreiheit, welche mit dem Grundgesetz (GG) begründet wird und als Form der Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG) in Verbindung mit der Meinungsfreiheit (Art. 5 GG) anzusehen ist. Unter Beachtung der geltenden Gesetze ist es so jedem gestattet, sich unter freiem Himmel mit anderen politisch zu äußern und seine Meinung kundzutun.

Manch einer mag sich fragen, ob es überhaupt einen Unterschied macht oder ob es etwas bringt, für etwas zu demonstrieren. Würde jeder die Frage mit „Nein“ beantworten, hätte sich wohl nicht allzu viel in der Geschichte verändert. Nur wenn ein Thema in der Öffentlichkeit zur Sprache kommt, kann sich etwas bewegen. Vorwärts kommt der, der sich für seine Interessen einsetzt und seine Meinung gemeinsam mit anderen zum Thema macht.

Die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz (OTA) existiert bereits seit über 20 Jahren in Deutschland und es werden Jahr für Jahr mehr Kolleginnen und Kollegen erfolgreich ausgebildet, damit sie für den Operationsdienst befähigt sind. Doch die staatliche Anerkennung fehlt weiterhin. Dieser Umstand kann nicht weiter akzeptiert werden und ist untragbar.

Bei den bisher dazu stattgefundenen Demonstrationen gingen zahlreiche angehende und bereits ausgelernte Kollegen auf die Straße und brachten ihren Unmut zum Ausdruck. Mit Plakaten wurde signalisiert, dass es so nicht mehr weitergehen kann und das OTA mehr als nur eine Empfehlung sind. Eine staatliche Anerkennung zollt nicht nur Respekt gegenüber den OTA-Kollegen, sondern sichert auch die Qualität und regelt so eine einheitliche Ausbildung.

In Zeiten der Personalengpässe sollte der Regierung bewusst werden, dass dieser Umgang mit solch hochgeschätzten und fachlich versierten Mitarbeitern nicht zielführend ist und das sie sich bewegen muss.

Demonstrationen leben von vielen Mitstreitern und Unterstützern. Je größer die Gruppe, umso lauter die Stimmen und umso mehr Gehör kann gefunden werden.

Josefine Kuschke, Vorstandsmitglied

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