Pneumologie 2024; 78(S 01): S71
DOI: 10.1055/s-0044-1778889
Abstracts
COPD, Bronchiektasie, Cystische Fibrose

Bronchiektasen-Erkrankung: Verlauf, Lebensqualität und Prognose

D Friedrich
1   Lungenfacharztpraxis Papenburg
,
K Rasche
2   Helios Universitätsklinikum Wuppertal – Universität Witten/Herdecke; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
,
U Sommerwerck
3   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
› Author Affiliations
 

Hintergrund Daten zur Bronchiektasen-Erkrankung belegen zum Teil Unterschiede der Epidemiologie, Ätiologie und dem Phänotyp zwischen verschiedenen Kollektiven. Im hier analysierten Kollektiv wurde die Existenz eines Zusammenhanges zwischen diagnostischen Parametern (CRP, Leukozyten, Lungenfunktion, mikrobiologische Diagnostik) und der radiologischen Ausprägung untersucht sowie die Lebensqualität analysiert. Zuletzt wurde das Vorliegen eines Bezugs zwischen der Lebensqualität und dem radiologischem Ausprägungsgrad geprüft.

Methoden: Es wurden 57 Patienten:innen mit Bronchiektasen retrospektiv eingeschlossen. Es wurden demografische, klinische, epidemiologische und mikrobiologische Daten ausgewertet und die Lebensqualität durch den SF-12 Fragebogen erfasst.

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten:innen lag bei 66,2 (± 13,8) Jahren. Der Großteil war Raucher:innen. Die Lungenfunktion zeigte nur eine leichtgradige Einschränkung (FEV1 im Mittel 71,1± 22,4% Soll, DLCO 59,4± 19,1% Soll, KCO 73,99± 21,4% Soll). Die häufigste Ursache der Bronchiektasen war postinfektiös. Hauptlokalisation war der rechte Lungenunterlappen. Es wurde kein Zusammenhang zwischen dem radiologischen Ausprägungsgrad und den hier analysierten diagnostischen Parametern nachgewiesen. Die körperliche Lebensqualität gemessen im SF-12 zeigte sich signifikant niedriger als im Vergleich zu den Normstichproben. Es bestand ein signifikanter Bezug zwischen dem radiologischen Ausprägungsgrad und der körperlichen Lebensqualität.

Schlussfolgerungen Die verwendeten diagnostischen Parameter sind nicht geeignet, um den radiologischen Ausprägungsgrad abzuschätzen. Die Lungenfunktion bietet keine ausreichende Sensitivität, um eine Bronchiektasen-Erkrankung zu diagnostizieren. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der radiologischen Ausprägung und der körperlichen Lebensqualität, als Hinweis, dass auch zufällig diagnostizierte Bronchiektasen abhängig vom radiologischen Ausprägungsgrad eine klinische Relevanz haben können.



Publication History

Article published online:
01 March 2024

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