Pneumologie 2024; 78(S 01): S74-S75
DOI: 10.1055/s-0044-1778898
Abstracts
Interstitielle und seltene Lungenerkrankungen

Generalisierte Lymphadenopathie: Alles Lymphom?

P Richter
1   Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn; Sektion Pneumologie, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Pneumologie, Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
,
H Bürger
2   Institut für Pathologie Paderborn / Höxter
,
R Diller
3   Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn; Klinik für Allgemein – und Visceralchirurgie
,
R Heinrich
4   Praxisgemeinschaft an der Burg
,
A Zaruchas
1   Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn; Sektion Pneumologie, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Pneumologie, Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
› Author Affiliations
 

Einleitung: Eine Lymphadenopathie geht mit vielen benignen und malignen Differentialdiagnosen einher. Die weitere diagnostische Abklärung ist abhängig von der Lokalisation, der bildmorphologischen Ausprägung als auch der Symptomatik. Eine histologische Sicherung ist sowohl durch eine sonographische / endosonographische Punktion als auch einer chirurgischen Exstirpation möglich.

Kasuistik: Ein 24-jähriger Patient stellte sich aufgrund einer zunehmenden Dyspnoesymptomatik mit allgemeiner Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme von 12 kg in den letzten 3 Monaten vor. Es waren vergrößerte, derbe und druckdolente Lymphknoten cervical, supraclaviculär und inguinal palpabel. Nach der Röntgen Thorax mit Darstellung einer verplumpten Hilusregion ohne pulmonal parenchymale Veränderungen, bestätigten sich in der CT der Thorax-, Abdomen- und Beckenorgane multiple konfluierende Lymphknotenpakete mediastinal, hilär, mesenterial, retroperitoneal, iliakal und inguinal beidseits ohne Veränderungen des Lungenparenchyms. Unter dem Verdacht auf ein Lymphom wurde ein inguinaler Lymphknoten chirurgisch exstirpiert. Die histologische Aufarbeitung konnte eine komplette Durchsetzung des Lymphknotens durch nicht nekrotisierende granulomatöse Veränderungen aufzeigen. Die BAL war durch eine Lymphozytose von 25% mit einem CD4/CD8 Quotienten von 4,2 gekennzeichnet. Auch die Stufen Biopsien der Bronchialmucosa konnten die histologischen Befunde des Lymphknotens bestätigen. Mikrobiologisch ergaben sich keine Hinweise auf eine Mykobakteriose. In der Synopsis der Einzelbefunde war eine Sarkoidose vom radiologischen Typ 0 zu bestätigen.

Zusammenfassung: Nach unserer Kenntnis ist der geschilderte Fall eine bemerkenswerte und seltene Manifestation einer Sarkoidose.



Publication History

Article published online:
01 March 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany