Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2024; 52(01): 57
DOI: 10.1055/s-0044-1779643
Abstracts

Systemic Inflammatory Response Syndrome (SIRS) bei 149 Hunden – Ursachen und Outcome

M. Knopf
1   Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin
,
C. Weingart
1   Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin
,
M. Fulde
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
3   Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, Freie Universität Berlin
,
A. Lübke-Becker
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
3   Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, Freie Universität Berlin
,
R. Merle
5   Institut für Tier- und Umwelthygiene, Freie Universität Berlin
,
C. Robé
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
5   Institut für Tier- und Umwelthygiene, Freie Universität Berlin
,
U. Rösler
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
5   Institut für Tier- und Umwelthygiene, Freie Universität Berlin
,
T. Sandbrink
1   Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
,
S. Schwarz
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
3   Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, Freie Universität Berlin
,
M. Skrodzki
1   Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin
,
B. Kohn
1   Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin
2   Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
› Author Affiliations
 

Ziele der Studie SIRS und Sepsis können mit eingeschränkten Organfunktionen und einer hohen Sterblichkeitsrate verbunden sein. Hunde mit SIRS sollten im Hinblick auf verursachende Erkrankungen, Organsystemdysfunktionen und Outcome ausgewertet werden.

Methoden Hunde wurden eingeschlossen, wenn sie mind. 2 der 4 SIRS-Kriterien erfüllten: 1) Fieber/Untertemperatur, 2) Tachykardie, 3) Tachypnoe, 4) Leukozytose/Leukopenie/ Linksverschiebung. Die Hunde wurden eingeteilt in die Gruppen „nicht-septisches SIRS“ (G1), Sepsis (G2) („Sepsis ohne Organdysfunktion“ (G2a)/“schwere Sepsis“ (G2b) (Funktionsstörung mind. eines Organsystems)/“septischer Schock“ (G2c) (Hypotonie trotz adäquater Infusionstherapie)) und „SIRS mit vermuteter Infektion“ (G3). Die deskriptive statistische Analyse wurde mit Microsoft Excel®​ durchgeführt.

Ergebnisse Innerhalb von 10,5 Mon. wurden 149 Fälle in die Studie aufgenommen (G1: 65; G2: 59 [G2a: 36, G2b:20, G2c 3]; G3: 25), 6 Hunde wurden zweimal mit SIRS unterschiedlicher Ursache vorgestellt. Häufigste SIRS/Sepsis-Ursachen waren Gastrointestinaltrakterkrankungen (GIT) (36%, 54; z. B. Gastroenteritis, Pankreatitis), gefolgt von Blutparasiten (17%, 25), (V. a.) Neoplasien (14%, 21), (Auto)Immunerkrankungen (9%, 13) und Erkrankungen des Urogenitaltraktes (6%, 9). Insgesamt lag in 57 Fällen eine Dysfunktion mind. eines Organsystems vor (G1: 40%, 26/65; G2: 39%, 23/59; G3: 32%, 8/25) (insbes. des Herz-Kreislauf-Systems, gefolgt von Nieren und Respirationstrakt). Es konnten 71% (46) der Fälle aus G1, 92% (54) aus G2 (G2a: 89%, 32; G2b: 95%, 19; G2c: 100%, 3) und 60% (15) aus G3 aus der Klinik entlassen werden.

Schlussfolgerungen Wie auch in anderen Studien beschrieben, lag der Ursprung für SIRS/Sepsis am häufigsten im GIT. Die höchste Überlebensrate wurde in G2 festgestellt, die Gesamtüberlebensrate war vergleichbar bzw. höher als in anderen Studien.



Publication History

Article published online:
27 February 2024

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