Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2024; 52(02): 131-132
DOI: 10.1055/s-0044-1780478
Abstracts │ DVG

Infektionserreger im Liquor cerebrospinalis von Katzen

M. Gentil
1   Laboklin GmbH & Co.KG, Bad Kissingen
,
D. Rubbenstroth
2   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald – Insel Riems
,
K. Matiasek
3   Institut für Tierpathologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
,
E. Müller
1   Laboklin GmbH & Co.KG, Bad Kissingen
› Author Affiliations
 

Ziel der Studie Neurologische Erkrankungen bei Katzen haben vielfältige Ursachen, u.a. können sie infektiös bedingt sein. Dabei spielen v. a. Infektionen mit felinen Coronaviren (FCoV) und Toxoplasma gondii (TG) eine Rolle [1]. Für Infektionen mit felinem Herpesvirus 1 (FHV-1), Bartonella henselae (BH) und Borna disease virus 1 (BoDV-1) liegen in der Literatur Einzelbeschreibungen vor [1] [2]. Eine Infektion mit Rustrelavirus (RusV) ist Auslöser der „Staggering Disease“ der Katze, wie kürzlich nachgewiesen wurde [3]. Die vorliegende Studie fasst zusammen, wie häufig die genannten Erreger im Liquor von Katzen nachzuweisen waren.

Methoden 640 Liquorproben von Katzen aus Europa wurden im Zeitraum 01/2021 bis 12/2022 für die Durchführung eines Neurologie-Profils in ein Diagnostiklabor eingesandt und mittels PCR auf FCoV, TG, BH, und BoDV-1 untersucht. Restliche, aus den Proben gewonnene Nukleinsäuren wurden bei -18°C gelagert und im Frühjahr 2023, soweit ausreichend, zusätzlich retrospektiv auf das Vorliegen von RusV und FHV-1 mittels PCR getestet.

Ergebnisse FCoV konnte in 5,9 % (38/640), FHV-1 in 1,4 % (5/368), TG in 1,1 % (7/640) und RusV in 0,2 % (1/532) der Liquorproben nachgewiesen werden. BH (n = 640) und BoDV-1 (n = 640) war in keiner Probe nachweisbar.

Schlussfolgerung Die Nachweisraten spiegeln die Situation in der Literatur wider. Lediglich FHV-1 wurde häufiger nachgewiesen als erwartet. Trotz der eher niedrigen Nachweisraten ist eine entsprechende Diagnostik empfehlenswert, da sich infektiös bedingte neurologische Erkrankungen bezüglich Therapie und Prognose erheblich von anderen zentralnervösen Problemen unterscheiden.



Publication History

Article published online:
07 March 2024

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  • Literatur

  • 1 Gunn-Moore D. Infectious diseases of the central nervous system. Vet Clin North Am Small Anim Pract 2005; 35 (01) 103-128
  • 2 Nghiem PP. et al. Conventional and molecular diagnostic testing for the acute neurologic patient. J Vet Emerg Crit Care 2010; 20 (01) 46-61
  • 3 Matiasek K. et al. Mystery of fatal ´staggering disease` unravelled: novel rustrela virus causes severe meningoencephalomyelitis in domestic cats. Nat Commun 2023; 14 (01) 624