Rofo 2024; 196(S 01): S60
DOI: 10.1055/s-0044-1781644
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Urogenitale Radiologie

Performance eines ultraschnellen, Deep-Learning-beschleunigten MRT-Screening-Protokolls für Prostatakrebs im Vergleich zu einem multiparametrischen Standardprotokoll

B Oerther
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg
,
H Engel
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
,
A Nedelcu
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
,
R Strecker
3   MR Application Predevelopment, Siemens Healthcare Germany, Erlangen
,
T Benkert
4   MR Application Predevelopment, Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
,
M Nickel
4   MR Application Predevelopment, Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
,
E Weiland
4   MR Application Predevelopment, Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
,
F Bamberg
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
,
M Benndorf
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
,
J Weiß
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
,
C Wilpert
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Freiburg
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Evaluation eines Screening Protokolls für Prostatakrebs bei biopsie-naiven Männern im Hinblick auf Bildqualität und diagnostische Performance im Vergleich zu einem multiparametrischen Standardprotokoll.

Material und Methoden Diese prospektive monozentrische Studie umfasste konsekutive Patienten mit Verdacht auf Prostatakrebs ohne vorherige Biopsie. Es wurde ein PI-RADSv2.1 konformes mpMRT in einem 3T Scanner (Scanzeit: 25min 45sec) angefertigt. Zusätzlich wurden zwei beschleunigte Deep-Learning-Sequenzen (axiale T2 TSE und Zoomit DWI) als Screening-Protokoll akquiriert (Scanzeit: 3min 28 sec). Zwei Untersucher bewerteten die Bilder hinsichtlich Bildqualität (Likert Skala) und malignomsuspekten Läsionen (PI-RADSv2.1-Kriterien). In der verblindeten Auswertung war zuerst nur das Screening-Protokoll verfügbar, im zweiten Durchgang lediglich das mpMRT. Wir bewerteten die diagnostische Performance des Screening-Protokolls, wobei das mpMRT als Goldstandard diente. Die Übereinstimmung zwischen und innerhalb der Untersucher wurde mittels Kappa-Statistik verglichen.

Ergebnisse Eingeschlossen wurden 77 Patienten mit 97 Läsionen. Die diagnostische Performance des Screening-Protokolls war mit einer Sensitivität/Spezifität von 100%/97% und 98%/83% (Cut-off ≥ PI-RADS 3) gegenüber 100%/100% und 89%/98% (Cut-off ≥ PI-RADS 4) für Reader 1 bzw. Reader 2 ausgezeichnet (unter Berücksichtigung der mpMRT als Referenzstandard). Die durchschnittliche Bildqualität betrug 3,96 (R1) und 4,35 (R2) für das Standardprotokoll gegenüber 4,74 und 4,57 für das Screening-Protokoll (p<0,05). Die Übereinstimmung zwischen den Lesern war mäßig (κ: o,55) für das Screening-Protokoll und gut (κ: o,61) für das mpMRT. Die Übereinstimmung zwischen den Lesern war ausgezeichnet (κ: o,98) für R1 und gut (κ: o,79) für R2.

Schlussfolgerungen Ein verkürztes Screening-Protokoll für PCa zeigte eine ähnliche diagnostische Performance und eine bessere Bildqualität im Vergleich zur herkömmlichen mpMRT, wobei hierfür weniger als 15% der Untersuchungszeit benötigt wurde.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. April 2024

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