Rofo 2024; 196(S 01): S119-S120
DOI: 10.1055/s-0044-1781748
Abstracts
Case-Report
Case Reports

Pulmonale Beteiligung bei rheumatoider Arthritis

Authors

  • J H Lund

  • S Götz

  • G Adam

  • D Köhler

 

Einleitung Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine Autoimmunerkrankung, die ca. 1% der Bevölkerung betrifft und i.d.R. zu einer Synovialitis mit konsekutiven Gelenkdestruktionen führt [1]. Bei 10% der Betroffenen kommt es zu einer interstitiellen Lungenerkrankung (ILD), wovon ca. 80% das Bild einer gewöhnlichen interstitiellen Pneumonie (UIP) und seltener einer nicht-spezifischen interstitiellen Pneumonie (NSIP) bieten (2). RA-Patienten mit einer ILD haben eine signifikant höhere Sterblichkeit als ohne ILD (39% vs. 18%) [2] [3].

Anamnese Eine 66-jährige Patientin mit RA wurde wegen seit Jahren progredienter Dyspnoe stationär vorgestellt. Als Ursache ihrer pulmonalen Beschwerden war nach vorheriger histologischer Sicherung eine Hypersensitivitätspneumonitis verdächtigt worden. In der weiterführenden Diagnostik zeigte sich eine restriktive Ventilationsstörung und eine leichtgradige präkapilläre pulmonale Hypertonie ohne Anhalt für chronische Lungenarterienembolien. Konventionell radiographisch waren basal betont flächige Verschattungen und retikuläre Zeichnungsvermehrungen zu erkennen, die in der low-dose CT des Thorax mit Milchglastrübungen, Traktionsbronchiektasien und subpleuralen Retikulationen i.S. eines NSIP-Musters korrelierten. Trotz einer Diskrepanz zum histologischen Befund, wurde bei fehlendem Nachweis weiterer möglicher Auslöser einer NSIP von einer RA-assoziierten ILD ausgegangen und die bisherige Therapie (Prednisolon, Etanercept) um Rituximab erweitert.

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Abb. 1
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Abb. 2

Diskussion ILD umfassen eine diverse Gruppe pulmonaler Erkrankungen, die vielfältige Ursachen haben und mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sein können. Zur möglichst korrekten Einschätzung von ILD ist eine enge Kollaboration vieler Fachdisziplinen notwendig. Radiologische Befunde können bei typischen Befundmustern der entscheidende Baustein zur korrekten Diagnosefindung sein, selbst wenn sie in Diskrepanz zur Histologie stehen.



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Article published online:
12 April 2024

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