Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0044-1783954
Abstracts │ DGHNOKHC
Aerodigestivtrakt/Laryngologie/Phoniatrie: Larynx

Lebensbedrohliche Glottisstenose nach multiplen laryngealen Eingriffen

Authors

  • Sven Tüpker

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Christoph Pfeiffer

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Alexander Kilgue

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Conrad Riemann

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Lars-Uwe Scholtz

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Ingo Todt

    1   Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
 

Intubationsnarkosen und Larynxtrauma sind Ursachen von Glottisstenosen. Auch bei Progredienz ist das Auftreten höhergradigen lebensbedrohlicher Stenosen selten.

Wir präsentieren den Fall eines Patienten mit einer höchstgradigen (>90%) Glottisstenose, der sich 2023 bei uns vorstellte. Bei Erstvorstellung litt der Patient unter einer signifikanten Dyspnoe mit in- und expiratorischem Stridor sowie unter kaum möglicher Stimmbildung, bei seit 19Jahren bestehender, progredienter Dysphonie. Die Tracheotomie erfolgte in Lokalanästhesie anschließend die Spaltung der Stenose mit Rekonstruktion der Glottisebene. Ein Platzhalter wurde eingebracht. Die Rückverlagerung des Tracheostomas konnte zeitnah erfolgen. Es zeigte sich bei einliegendem Platzhalter eine deutliche Besserung von Dyspnoe und Phonation. Die Anamnese des Patienten umfasst vier Mikrolaryngoskopien in den Jahren 2004-06, mit einer Entfernung eines Granulationspolypen. Es folgte logopädisches Training, während die Dysphonie anhielt. Im Jahr 2011 wurde eine Stimmlippensynechie diagnostiziert und das logopädische Training abgebrochen. 2022 erfolgte eine Abdominaloperation, die Intubation erwies sich schwierig, aber möglich. Hiernach traten Atemgeräusche und die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit auf. Es folgten die Diagnose eines OSAS und einer Herzinsuffizienz. Eine HNO-ärztliche Vorstellung erfolgte bei Einsetzen der akuten Dyspnoe.Glottische Stenosen können nach Trauma, besonders erschwerter Intubation auftreten. Bei bekannten Glottisstenosen ist eine laryngoskopische Kontrolle, sowie ggf. eine Intervention zu erwägen. Bei einer watch-and-wait Strategie ist die ausführliche Aufklärung des Patienten entscheidend um regelmäßige Kontrollen zu gewährleisten und akut lebensbedrohlichen Verläufen vorzubeugen.



Publication History

Article published online:
19 April 2024

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