Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S10
DOI: 10.1055/s-0044-1783965
Abstracts │ DGHNOKHC
Aerodigestivtrakt/Laryngologie/Phoniatrie: Phoniatrie

Zusammenhang zwischen dem Stimmlichen Selbstkonzept und der ressourcenorientierten, medizinischen Entscheidungsfindung bei Stimmerkrankungen.

Authors

  • Cora Seemann

    1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Hals-Chirurgie, Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Greifswald
  • Chia-Jung Busch

    2   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Hals-Chirurgie, Greifswald
  • Friedrich Ihler

    2   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Hals-Chirurgie, Greifswald
  • Bernhard Lehnert

    1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Hals-Chirurgie, Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Greifswald
 

Einleitung Behandlungswunsch und Einsatzbereitschaft von Ressourcen für Therapien von Stimmstörungen sind individuell sehr verschieden und schwer vorhersagbar. Bei Patienten mit komplexen Erkrankungen wäre es interessant, die individuelle Ressourceneinsatzbereitschaft vorherzusagen. In der vorliegenden Arbeit sollte ein Verfahren zur Erfassung der Ressourceneinsatzbereitschaft evaluiert und zugleich der Einfluss des Stimmlichen Selbstkonzepts (aus dem Fragebogen zur Erfassung des Stimmlichen Selbstkonzepts, FESS) darauf untersucht werden.

Material und Methoden Eine Gelegenheitsstichprobe von Teilnehmern wurde anonym schriftlich befragt. Vier Fallvignetten, angelehnt an reale Erkrankungen, wurden eingesetzt, um die Einsatzbereitschaft für die folgenden vier Ressourcen zur Stimmverbesserung abzufragen: Medizinisches Risiko, Arbeitsaufwand, Geld und Zeit. Das Stimmliche Selbstkonzept wurde mit drei Skalen des FESS, Optimismus und Pessimismus mit dem LOT-R und die Selbsteinschätzung mit einer direkten Frage erhoben.

Ergebnisse 237 auswertbare Teilnehmer zeigten mit zunehmenden Stimmlichen Selbstkonzeptwerten auch eine höhere Selbsteinschätzung (r zwischen 0,17 und 0,3; p<0,05). Die Fallvignetten korrelieren untereinander kaum. Für alle Fallvignette zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang mit den drei Skalen des Stimmlichen Selbstkonzepts.

Diskussion Die übergeordnete Ressourceneinsatzbereitschaft für Stimmgenesung konnte nicht bestätigt werden. Wieviel der vier untersuchten Ressourcen eingesetzt werden ist unabhängig vom Stimmlichen Selbstkonzept. Dennoch korreliert die eigene Vorstellung von Ressourceneinsatzbereitschaft mit dem Stimmlichen Selbstkonzept signifikant.



Publication History

Article published online:
19 April 2024

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