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DOI: 10.1055/s-0044-1783975
Extrakranielles Meningeom als seltene Differentialdiagnose einer zervikalen Raumforderung
Autoren
Hintergrund Meningeome zählen zu den häufigsten Tumoren des zentralen Nervensystems. 1-2% aller Meningeome treten extrakraniell auf. Manifestationen in den Halsweichteilen sind sehr selten und sind daher nur im Rahmen kleinerer Fallserien beschrieben.
Material/Methoden Wir berichten über einen 60-jährigen Patienten, der sich mit einer vor ca. 6 Wochen aufgefallenen Schwellung zervikal links in unserer HNO-Klinik vorstellte. Es bestanden keine weiteren Beschwerden. Klinisch zeigte sich eine indolente, mäßig verschiebliche, relativ weich palpable Schwellung bei darüber hinaus regelrechtem HNO-Spiegelbefund. Eine MRT zeigte eine 42x33x56m große, gut abgrenzbare, homogen-kontrastmittelaufnehmende Raumforderung auf Höhe des Larynx. Vorbefundlich bestand neben einer arteriellen Hypertonie ein Zustand nach Resektion eines intrakraniellen Meningeoms frontal links und Resektion und Radiatio mehrerer intra- und extrakranieller Meningeome bzw. Meningeomrezidive frontal links sowie im linken M. temporalis.
Ergebnisse Es erfolgte zunächst eine Panendoskopie sowie bei unauffälligem Befund eine offene Biopsie der Raumforderung. Histopathologisch zeigte sich meningotheliales Meningeom. Nach kompletter Exstirpation der Raumforderungen im Rahmen einer selektiven Neck dissection konnte dieses Ergebnis histopathologisch bestätigt werden. Ein im Verlauf durchgeführtes DOTATOC-PET/CT konnte weitere Manifestationen des Meningeoms ausschließen.
Diskussion Extrakranielle Meningeome stellen eine Rarität unter den Raumforderungen des Kopf-Hals-Bereichs dar. Therapeutischer Goldstandard ist die komplette chirurgische Resektion. Zum Ausschluss weiterer Manifestationen sollte Patienten ein Ga-DOTATOC-PET/CT empfohlen werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024
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