Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S48
DOI: 10.1055/s-0044-1784095
Abstracts │ DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Seltene Tumore

Casereport: Hypopharyngeales Kaposisarkom

Authors

  • Timo Vogt

    1   Universitätsklinikum Bonn, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Bonn
  • Sebastian Strieth

    1   Universitätsklinikum Bonn, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Bonn
  • Benjamin Ernst

    2   Universitätsklinikum Frankfurt a. M., Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt a. M.
  • Thorsten Send

    1   Universitätsklinikum Bonn, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Bonn
 

Ein 52-jähriger, homosexueller Patient stellte sich mit seit vier Monaten bestehender Dysphagie und Dyspnoe ohne Stridor vor. Eine weitere Symptomatik bestand nicht.

Befund Klinisch imponierte eine rötliche, exophytische Raumforderung des rechten Hypopharynseitenwand. Die Stimmlippenbeweglichkeit war nicht eingeschränkt. Das laryngeale Lumen war subtotat verlegt. Es erfolgte eine CT Bildgebung des Halses und eine Panendoskopie mit Exzisionbiopsie. Hierbei ergab sich ein Kaposisarkom.

Procedere Es erfolgte eine weiterführende serologische Diagnostik des Patienten. Hieraus erfolgte die Erstdiagnose einer HIV-Infektion. Es erfolgte eine weitere Bildgebung mittels Röntgenthorax und Sonographie des Abdomens. Durch die Kollegen der Immunologie wurde eine antivirale Therapie eingeleitet. Hierunter ist der Patient aktuell beschwerdefrei, es zeigte sich bislang kein Rezidiv.

Fazit Eine Manifestation eines Kaposi-Sarkoms im Hypopharynx ist selten, sollte jedoch differentialdiagnostisch bei entsprechender Anamnese berücksichtigt werden. Die adäquate Therapie liegt nicht in der operativen Sanierung, sondern einer suffizienten antiviralen Medikation.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024

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