Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1784395
Sind Buttons bei der Behandlung von Nasenseptumdefekten noch zeitgemäß?
Einleitung Regelmäßig stellen sich Patienten mit Nasenseptumdefekten vor, die anderenorts mit sog. Buttons behandelt wurden und an erheblichen Beschwerden leiden. Schon die Buttonentfernung führt fast immer zu einer deutlichen Beschwerdelinderung. Da fast alle dieser Nasenseptumdefekte anschließend operativ versorgt werden konnten, stellt sich die Frage, ob eine Buttonbehandlung bei Nasenseptumdefekten noch zeitgemäß ist.
Methode Dazu wurden alle Patienten mit einem Nasenseptumdefekt, welche aktuell oder in der Vergangenheit mit einem Septumbutton behandelt wurden in diese Untersuchung einbezogen. Nach Buttonentfernung wurde die relative Defektgröße festgestellt und die Septen operativ rekonstruiert. Anamnestische Angaben, Größeneinteilung, endonasale und intraoperative Befunde sowie die Operationsergebnisse wurden nachuntersucht.
Ergebnisse Von 2010 bis 2020 stellten sich insgesamt 1.081 Patienten mit Nasenseptumdefekten vor. 82 Patienten trugen sog. Septumbuttons, in 77 Fällen zeigte sich der Buttonsteg sehr viel kleiner als der Defekt. Weitere 31 Patienten – zum Vorstellungszeitpunkt ohne Button – berichteten von einer insuffizienten Buttonversorgung in der Vergangenheit. Die Tragedauer variierte zwischen 3 Wochen bis 3 Jahren. 2/3 der Patienten stellten sich aufgrund von Eigeninitiative vor, 1/3 wurde von behandelnden HNO-Ärzten (ambulant und stationär) überwiesen.
Schlussfolgerungen Alle mit Septumbuttons behandelten Patienten hatten starke Beschwerden und nach Entfernung der Buttons konnten sämtliche Defekte operativ verschlossen werden. Aus Sicht eines erfahrenen Rhinochirurgen stellt daher die Behandlung von Nasenseptumdefekten mit Buttons keine suffiziente Therapieoption dar.
Publication History
Article published online:
19 April 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany