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DOI: 10.1055/s-0044-1784403
Case report: Eosinophile Otitis media – Biologikatherapie als Add-On-Therapie zur Chirurgie?
Autoren
Die eosinophile Otitis media (EOM) ist durch eosinophile Zellinfiltration und starke Otorrhoe gekennzeichnet. Asthma bronchiale (AB) und eine chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (cRSwNP) treten häufig komorbid auf [1]. Der Verlauf ist meist therapierefraktär trotz medikamentöser und operativer Therapie. Wir präsentieren den Fall eines 49- jährigen Patienten, der initial bei erstmaligem Krampfanfall vorstellig wurde. Im MRT zeigte sich eine komplette Verschattung des linken Mastoids mit knöchernem Defekt und Ausbreitung nach intrakraniell. Ohrmikroskopisch zeigten sich beide Gehörgänge (GG) vollständig mit polypöser Granulation ausgefüllt. Es bestand eine bekannte Hörminderung sowie ein Z.n. PC/PD und Pansinus-Operation mit Septumplastik. Zur Sanierung erfolgte eine Mastoidektomie mit Tympanoplastik links und eine Kraniotomie mit Resektion von erkranktem Gewebe sowie Abdeckung der Temporobasis. Histologisch zeigte sich eine chronisch-granulierende, floride Entzündung. Wenige Wochen nach dem Eingriff zeigten sich erneute Granulationen in beiden GG. Bei komorbidem AB sowie einer unkontrollierten cRSwNP (NPS: IV° bds.) leiteten wir eine Therapie mit Dupilumab ein. Nach mittlerweile 10 Monaten Biologikatherapie zeigt sich ein exzellentes Ansprechen mit Abnahme der Polyposis NPS von II°, einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität, Besserung des Geruchsinns und einem beinahe kompletten Rückgang der Polyposis im GG bds. Der hier dargestellte Fall zeigt den Benefit einer Biologikatherapie zur chirurgischen Intervention bei gleichzeitigem Vorliegen einer cRSwNP bei EOM.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024
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