Das inflammatorische Mammakarzinom – Prognose in Abhängigkeit des Subtyps

Zielsetzung: Der inflammatorische Subtyp des Mammakarzinoms zeichnet sich einerseits als eine Rarität mit circa 3% aller Mammakarzinome aus, ist aber andererseits einer der Entitäten, welche unabhängig vom immunhistochemischen Typ mit einer schlechten Prognose assoziiert sind. Nur mit individuellen und interdisziplinären Therapiekonzepten konnten hier in den letzten Jahren verlängerte progressionsfreie Intervalle erreicht werden.

Materialien: In einer retrospektiven Analyse der Daten unseres Brustzentrums werden abhängig vom Subtyp, spezifischen Prognosefaktoren sowie den durchgeführten Therapien Behandlungsstrategien mit den Daten des Nordsächsischen Krebsregisters verglichen. Anhand eines konkreten Fallbeispiels sollen typspezifische Probleme erörtert werden.

Methoden: In den Jahren 2019 bis 2023 betreuten wir insgesamt 26 Patientinnen mit einem inflammatorischen Mammakarzinom, das sächsische Krebsregister hat in dem Zeitraum 2015-2020 im gesamten Raum Nordsachsen insgesamt 60 Patienten erfasst. Diese Daten werden dargestellt und hinsichtlich des Krankheitsverlaufes in Abhängigkeit der Subtypen verglichen. In dem gezeigten Fallbespiel zeigte sich noch während der Primärtherapie ein lokaler Progress mit fortschreitender Metastasierung. Trotz Ausschöpfen aller immer wieder neu justierten Konzepte, verstarb die Patientin anderthalb Jahre nach Beginn der Therapie.

Ergebnisse und Zusammenfassung: Trotz Eröffnung neuer Therapiemöglichkeiten konnte die Prognose des inflammatorischen Mammakarzinoms in den letzten Jahren nur in spezifischen Subgruppen verbessert werden. Ob das inflammatorische Karzinom als eigenständige Entität anzusehen ist, sollten randomisiere Studien klären.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
03. Mai 2024