Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2024; 21(02): e36
DOI: 10.1055/s-0044-1786149
Abstracts

Optimierte Technik der Reduktionsplastik mit freier Mamille – eine Fallserie

U. Wolfeneck
1   St.Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Brustzentrum, Leipzig, Deutschland
,
D. Langanke
1   St.Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Brustzentrum, Leipzig, Deutschland
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Zielsetzung: Bei sehr großen Brüsten mit Resektionsvolumina von≥1000 g und/oder dem Wunsch nach einer kleinen Brust können Reduktionsplastiken mit freier Mamille erwogen werden. Die kosmetischen Ergebnisse überzeugen jedoch im Vergleich zu den etablierten gestielten Techniken häufig nicht, außerdem ist der Sensibilitätssverlust der Mamille unvermeidbar. Wir entwickelten eine optimierte Technik für dieses operative Verfahren mittels kaudalem dermoglandulären Lappens zur Auffüllung des oberen Brustpols einschließlich eines optimierten intra- und postoperativen Managements zur Verbesserung der Mamillenkosmetik.

Material und Methoden: Im Zeitraum 12/2022 bis 10/2023 wurden 11 Frauen mit dieser Technik versorgt. Hierbei reseziert man die beiden unteren Brustpole caudal der W-förmigen Schnittfigur unter Belassung eines dermoglandulären Flap. Die Mamille wird frei transplantiert und mehrfach zur Stauungsprophylaxe incidiert. Postoperativ erfolgt die Anlage eines Paraffin- Gaze- Druckverbandes für 10 Tage.

Ergebnisse: Bei den 11 Patientinnen wurden im Mittel 1320g pro Seite reseziert. Das Durchschnittsalter betrug 47 Jahre, der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) war 34,3 kg/m2, der durchschnittliche Mamillen-Jugulum-Abstand war 38 cm, die durchschnittliche OP-Dauer betrug 136 Minuten. Bei einer Patientin kam es postoperativ zu einer Fistelbildung. Bei zwei Patientinnen erfolgten Korrekturoperationen. 10 der 11 Patientinnen waren „sehr zufrieden“ mit dem ästhetischen Ergebnis.

Zusammenfassung: Das Verfahren eignet sich für Patientinnen mit Resektionsvolumina von≥1000 g und/oder dem Wunsch nach einer kleinen Brust mit abgeschlossener Familienplanung und Akzeptanz des Sensibilitätsverlust sowie zur Vermeidung langer OP-Zeiten bei eventuellen Komorbiditäten.



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Article published online:
03 May 2024

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