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DOI: 10.1055/s-0044-1787373
Hemorrhagic Bowel Syndrome beim Rind: ein Reißverschlussprinzip?
Einleitung Das Hemorrhagic Bowel Syndrome (HBS) ist eine sporadische, oft tödliche Erkrankung adulter Rinder, die morphologisch durch segmentale, jejunale Blutungen mit intramuralen Hämatomen charakterisiert ist.
Material und Methoden Eine 5-jährige Kuh wurde mit Meläna und gestörtem Allgemeinbefinden nach erfolgloser, operativer manueller Massage eines intraluminalen Blutkoagulums euthanasiert und pathomorphologisch untersucht. Immunhistologisch wurden mittels ABC-Methode smooth muscle actin und Zytokeratin dargestellt.
Befunde Das hintere Jejunum war mit koaguliertem Blut gefüllt. Segmental wies es multiple miliare, intramurale Hämatome auf. Histologisch wurden Blutungen zwischen den Schichten der Lamina muscularis mucosae (Lmm) sowie Nekrosen der Mukosa festgestellt. Die muralen Gefäße waren unverändert. Immunhistologisch wurden Anteile der Lmm auf der luminalen als auch auf der mesenterialen Seite der Hämatome nachgewiesen.
Schlussfolgerungen Die Befunde entsprechen dem Befundspektrum des HBS. Hämatome bilden sich zunächst in der Lmm, die, einem Reißverschlussmechanismus ähnlich, zu einer Separation der Muskelschichten und einer Mukosanekrose führen. Eine ursächlich noch ungeklärte Ruptur von Arteriolen wird als Blutungsursache vermutet.
Publication History
Article published online:
26 June 2024
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