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DOI: 10.1055/s-0044-1789151
Pathogene <em>de-novo</em> CDK13-Variante mit Corpus callosum-Agenesie, VSD, persistierender linker V. cava superior, Klitorishypertrophie und Gesichtsdysmorphie
Authors
Problemstellung Cyclin-abhängige Kinasen (CDK) sind an der Regulation des Zellzyklus und Neurogenese beteiligt [1]. CDK13-Mutationen sind bislang nur als de-novo Varianten beschrieben, werden autosomal dominant vererbt und zeigen vollständige Penetranz [2]. Erkrankte PatientInnen zeigen kongenitale Herzfehler, Geischtsdysmorphien, Intelligenzminderung, Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Fütterungsschwierigkeiten, Sprachprobleme und Krampfanfälle, weitere Auffälligkeiten sind möglich [3].
Patienten und Methode Eine 40-jährige 2 Gravida 1 Para in 24+2 SSW stellte sich nach auffälliger ambulanter Feindiagnostik vor. Sonographisch zeigte sich eine fetale Corpus callosum Agenesie, eine links persistierende obere Hohlvene, ein perimembranöser Ventrikelseptumdefekt, eine Syndactylie Digitus II/III der rechten Hand, ein flaches Gesichtsprofil mit Retrognathie, Hypertelorismus und indifferentem Genital. Bei hochgradigem Verdacht auf eine vorliegende syndromale Erkrankung wurde eine Amniozentese durchgeführt und die Indikation zur Schwangerschaftsbeendigung gestellt ([Abb. 1] [2] [3] [4]).
Ergebnis Es erfolgte der Fetozid mittels intraamnialer Gabe von Digoxin, nach Einleitung kam zur unkomplizierten stillen Geburt. Das Karyogramm zeigte einen unauffälligen weiblichen Karyotyp. Der Trio-Exom-Befund ergab die heterozygote de-novo Variante c.2149G>A;p.Gly717Arg des Gens CDK13, welche autosomal dominant vererbt wird und als pathogen eingestuft wird.




Schlussfolgerung CDK13-assoziierte genetische Erkrankungen sind selten, seit Einstufung als pathogen im Jahr 2016 jedoch zunehmend in der Literatur zu finden. Da es sich fast ausschließlich um de-novo Varianten handelt, ist das Wiederholungsrisiko nicht betroffener Eltern gering, jedoch durch die Möglichkeit eines elterlichen Keimbahnmosaiks auf etwa 1% gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöht. Durch frühzeitige sonographische und auch genetische Diagnostik kann eine angemessene Beratung und Betreuung der werdenden Eltern erreicht werden.




Publication History
Article published online:
04 September 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Wojciechowska K., Kwaśny M., Pietrzyk A., Lejman M.. Deciphering congenital heart defects, facial dysmorphism and intellectual developmental disorder (CHDFIDD) associated with constitutional CDK13 pathogenic variants – case report and literature review. Ann Agric Environ Med. 2024
- 2 Gibbs M., Poulin A., Xi Y., Hashemi B.. Prenatal Presentation of CDK13-Related Disorder with a Novel Pathogenic Variant. Case Rep Genet. 2023
- 3 Rouxel F., Relator R., Kerkhof J., McConkey H., Levy M., Dias P., Barat-Houari M., Bednarek N., Boute O., Chatron N.. et al. CDK13-related disorder: Report of a series of 18 previously unpublished individuals and description of an epigenetic signature. Genet Med. 2022