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DOI: 10.1055/s-0044-1789871
Die Roboter-assistierte Ösophagektomie mit Totaler Mesoösophagealer Exzision (TME) verbessert die R0-Resektionrate bei Patienten mit Ösophaguskarzinomen
Einleitung: Die roboter-assistierte minimal-invasive Ösophagusresektion (RAMIE) wird zunehmend zur Behandlung des Ösophaguskarzinoms eingesetzt und bietet Vorteile vor allem hinsichtlich einer geringeren Komplikationsrate und einer schnelleren Rekonvaleszenz. Onkologisch zeigt sich das Verfahren mindestens gleichwertig, wenngleich Langzeitergebnisse ausstehen. Im Gegensatz zur offenen transthorakalen Ösophagektomie (OTE) zeichnet sich die Full-Robotic RAMIE durch einen potentiell radikaleren systematischen Ansatz zur totalen mesösophagealen Exzision (TME) aus.
Ziele: Ziel dieser Arbeit ist die primäre Evaluation des kurzfristigen klinischen Outcomes beider Techniken mit besonderem Fokus auf die R0-Resektionsraten.
Methoden: Ausgewertet wurden 465 Ösophagusresektionen an einem Zentrum in der Zeit von 1/2012 bis 3/2023. Es wurde eine Propensity-Score-Matching-Analyse von 185 Ivor Lewis-RAMIE und 223 Ivor Lewis-OTE nach standardisierter Ivor Lewis-Ösophagektomie durchgeführt. Nach einem 1:1-Matching unter Berücksichtigung von Kovariaten wurden die Ergebnisse von 181 RAMIE und 181 OTE verglichen.
Ergebnisse: Die Patientencharakteristika zeigten signifikante Unterschiede in der Altersverteilung und bei Komorbiditäten wie koronarer Herzkrankheit, arterieller Hypertonie und der Einnahme von Antikoagulanzien. Die R0-Resektionsrate war bei RAMIE (96,7%) signifikant höher als bei OTE (89,0%, p=0,004). Die 30-Tage-Mortalität und die Krankenhausmortalität wiesen keine signifikanten Unterschiede auf. Die postoperative Pneumonie-Rate nach RAMIE (12,7%) war signifikant niedriger (OTE 28,7%, p < 0,001). RAMIE hatte einen signifikant kürzeren Aufenthalt auf der Intensivstation (p < 0,001) und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt (p < 0,001).
Schlussfolgerungen: Diese retrospektive Studie an einem einzigen Zentrum mit Propensity-Score-Matching ergab, dass die Kombination von RAMIE mit strukturierter TME zu besseren klinischen und onkologischen Kurzzeitergebnissen führt als OTE. Dieses Ergebnis ist insofern von Bedeutung, als die höhere R0-Resektionsrate auf eine höhere Wahrscheinlichkeit eines verbesserten Langzeitüberlebens hinweisen könnte. Darüber hinaus könnte die verbesserte postoperative Gesamterholung zu einem besseren Risikomanagement bei Ösophagektomieverfahren beitragen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. September 2024
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