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DOI: 10.1055/s-0044-1789898
Auswirkungen einer konventionellen vs. minimal-invasiven Leberresektion auf die lokale und systemische Inflammation, Gewebeschädigung und Komplikationsrate
Einleitung: Die letzten Jahre verzeichneten einen signifikanten Zuwachs der Anzahl robotisch-assistierter Operationen bei der Resektion gastrointestinaler Tumore.
Ziele: Die vorliegende Studie möchte die lokale und systemische Inflammation im Anschluss an eine Leberteilresektion im Vergleich des robotischen und offen-chirurgischen Ansatz genauer untersuchen.
Methode: In dieser prospektiven, nicht-randomisierten Studie werden Patienten mit einer geplanten Leberteilresektion aufgrund maligner oder benigner resektabler Leberrundherde am Uniklinikum Magdeburg eingeschlossen. Ein Abschluss der Patientenrekrutierung ist für den Sommer 2024 geplant. Das zu untersuchende Patientenmaterial beläuft sich auf Blutproben, welche direkt zu Beginn der Operation (T1), zum Ende der Operation (T2) und an den postoperativen Tagen (POD) 1, 3, 5, 7 und 20 akquiriert werden, Proben der peritonealen Wunddrainage der postoperativen Tage 1 bis 5 sowie perioperativer tumorfreier Gewebeproben der Leber und des Peritoneums. Zum aktuellen Stand des Projekts liegt der Fokus auf der durchflusszytometrischen Bestimmung der relativen Veränderung der Zellzahl von Leukozyten-Subpopulationen anhand der Oberflächenmarker CD3, CD4, CD8, CD56, CD14, CD16 und HLA-DR sowie der Beurteilung der Leukozyten-Aktivierbarkeit nach 3-stündiger Stimulation mit PMA anhand des Oberflächenmarkers CD62L. Weiterhin wird die Inflammation über die Konzentrationsänderung ausgewählter Zytokine mittels Bead-vermittelter, durchflusszytometrischer Quantifizierung evaluiert.
Ergebnisse: Derzeit sind 19 Patienten in die Studie eingeschlossen, von denen sich 13 einer offenen und 6 einer minimal-invasiven Leberresektion unterzogen. Seit Beginn der Rekrutierung konnten insgesamt 113 Blutproben, 23 Proben der Drainageflüssigkeit, 30 Lebergewebe- und 27 Peritonealproben gesammelt werden. Bisherige Untersuchungen an 65 Blut und Gewebeproben zeigen einen Trend reduzierter Entzündungsreaktion und Modulation des Immunsystems mit einer erhöhten Leukozyten-Stimulationsfähigkeit nach robotischem Eingriff im Vergleich zu den Werten gemessen bei Proben von offen-chirurgisch behandelten Patienten.
Präoperativ |
offene/robotisch-assistierte Leberresektion |
Postoperativer Verlauf |
Nachsorge |
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-3 Tage |
Beginn der Operation (T1) |
Ende der Operation (T2) |
POD1 |
POD3 |
POD5 |
POD7 |
POD20 |
3 Monate |
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Prüfung der Eignung und Aufklärung |
X |
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Gewebeprobe Leber |
X |
X |
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Gewebeprobe Peritoneum |
X |
X |
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Blutprobe (EDTA-Plasma und natives Serum) |
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X |
X |
X |
X |
X |
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Flüssigkeit aus der peritonealen Wunddrainage |
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X |
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Klinische Patientendaten (Komplikationen nach Clavien-Dindo, Blutverlust, Operationsdauer, Dauer des Krankenhausaufenthalts) |
X |
X |
X |
Schlussfolgerung: Unsere Studie ist unseren Kenntnisstands nach die erste dezidierte zellbiologische Validierung des Traumarisikos bei robotischer, minimal–invasiver Resektion von Lebermalignitäten. Die Analyse des Hauptteils der laut Studiendesign veranschlagten Proben ist nötig, um statistisch gesicherte Aussagen zu treffen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. September 2024
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