Z Gastroenterol 2024; 62(09): e816-e817
DOI: 10.1055/s-0044-1790063
Abstracts │ DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Hepatobiliäre Interventionen und Innovationen Freitag, 04. Oktober 2024, 11:30 – 13:14, Seminarraum 6+7

Perkutane transhepatische biliäre Drainage bei pädiatrischen Patienten nach Lebertransplantation

Authors

  • T. Von Garrel

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • T. Pape

    2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie und Infektiologie, Hannover, Deutschland
    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • U. Baumann

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Lebertransplantation, Klinik für pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, Hannover, Deutschland
  • E.-D. Pfister

    3   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Lebertransplantation, Klinik für pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, Hannover, Deutschland
  • F. W. Vondran

    4   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
    5   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
  • N. Richter

    5   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
  • J. Dingemann

    6   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Hannover, Deutschland
  • A. M. Hunkemöller

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • H. Wedemeyer

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • A. Schneider

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • H. Lenzen

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
  • K. Stahl

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
 

Einleitung und Ziele: Cholestatische Komplikationen sind nach wie vor eine wichtige Ursache für die Morbidität nach einer Lebertransplantation (LTX) bei Kindern. Ein standardmäßiger Zugang zu den Gallenwegen mittels endoskopischer retrograder Cholangioskopie ist aufgrund einer veränderten Anatomie häufig nicht möglich, so dass stattdessen eine transhepatisch-biliäre Drainage (PTCD) durchgeführt werden kann. Allerdings gibt es kaum systematische Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit der PTCD in diesem speziellen Patientenkollektiv.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden die Verfahrens- und Sicherheitsmerkmale von PTCD-Eingriffen bei Kindern nach LTX analysiert. Laborindikatoren für Entzündung, Cholestase und Transplantatfunktion wurden sowohl vor als auch 6 und 12 Monate nach der ersten PTCD-Anlage verglichen. Die Wirksamkeit wurde anhand des Prozentsatzes der Patienten ohne Cholangitis, der Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs an den Gallenwegen und einer erneuten LTX während eines Nachbeobachtungszeitraums von 60 Monaten analysiert.

Ergebnis: Im Laufe von zehn Jahren wurde bei insgesamt 15 Patienten eine PTCD versucht, die bei 14 (93%) technisch erfolgreich war. Periprozedurale Komplikationen waren Blutungen bei einem (7%) und Cholangitis bei drei (21%) Patienten. In der Nachbeobachtungszeit sanken sowohl die MELD-Scores (Ausgangswert: 13 (8-15) vs. 12 Monate: 8 (7-8), p<0,001) als auch Cholestaseparameter (GGT: Ausgangswert: 286 (47-458) U/l vs. 12 Monate: 105 (26-147) U/l, p=0,024). Vor der PTCD waren Cholangitis (64%) und Cholangiosepsis (21%) die häufigsten Komplikationen. Im Gegensatz dazu trat nach der PTCD nur bei einem Patienten (7%) eine Cholangitis auf. Bei fünf Patienten (36%) war eine erneute chirurgische Intervention an den Gallenwegen und bei zwei (14%) eine erneute Transplantation erforderlich.

Schlussfolgerung: PTCDs bei pädiatrischen Patienten im Anschluss an eine LTX wiesen ein akzeptables Sicherheitsprofil auf, waren mit einer biochemischen Verbesserung sowohl der Cholestase als auch der Transplantatfunktion verbunden. PTCDs könnten cholestatische Komplikationen vorbeugen, wodurch die Notwendigkeit einer erneuten chirurgischen Intervention und einer erneuten Transplantation verringert werden könnte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. September 2024

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