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DOI: 10.1055/s-0044-1790069
Evaluierung der diagnostischen Laparoskopie für Rezidivleistenhernien nach laparo-/endoskopischer Erstversorgung in TEP- und TAPP-Technik: Eine retrospektive Analyse
Einleitung: Leistenhernien gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die in der chirurgischen Praxis behandelt werden. Obwohl die meisten Hernienoperationen zum chirurgischen Alltag gehören, stellt die Behandlung von Rezidivleistenhernien eine Herausforderung dar. Laut aktuellen Leitlinien wird ein Wechsel der chirurgischen Technik bei Rezidiven empfohlen, was bedeutet, von einem anterioren zu einem posterioren Ansatz oder umgekehrt zu wechseln. Trotz dieser Empfehlungen zeigen neuere Erkenntnisse und unsere klinische Erfahrung, dass eine laparoskopische Re-Operation spezifische Vorteile bieten kann.
Ziel: Die Behandlung von Rezidiven der Leistenhernie ist Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Diskussionen. Mit dieser Studie möchten wir aufzeigen, dass entgegen der aktuellen Empfehlungen eine diagnostische Laparoskopie zur Behandlung einer Rezidivleistenhernie mittels TAPP-Technik (transabdominelle präperitoneale Patchplastik) nach einem laparo-/endoskopischen Verfahren in TAPP- oder TEP-Technik (totale extraperitoneale Plastik) sinnvoll ist. Diese Methode ermöglicht häufig die Diagnose von Pathologien, die durch ein anteriores Verfahren wie die Hernioplastik nach Lichtenstein oder Shouldice nicht identifiziert und behandelt werden können.
Methoden: Wir untersuchten retrospektiv 30 Fälle von Leistenhernienrezidiven nach laparo-endoskopischen Eingriffen, die zwischen Januar 2018 und Juni 2023 in unserer Klinik mittels diagnostischer Laparoskopie untersucht und in TAPP-Technik behandelt wurden. Intraoperative Befunde sowie der postoperative Verlauf bezüglich Komplikationsrate und klinischer Aufenthaltsdauer wurden analysiert.
Ergebnisse: Die diagnostische Laparoskopie ermöglichte bei 35,09% der Patienten die Erkennung einer Netzkomplikation. Bei 26,32% der Patienten wurde zudem ein Samenstranglipom identifiziert und reponiert. Intraoperativ traten keine Komplikationen auf. Postoperativ gab es bei keinem der Patienten schwerwiegende Komplikationen gemäß der Clavien-Dindo-Klassifikation von >2. Bis zum Zeitpunkt der Datenerhebung traten bei den Patienten keine erneuten Rezidivhernien auf.
Schlussfolgerung: Die diagnostische Laparoskopie zur Behandlung einer Rezidivleistenhernie mittels TAPP-Technik nach einem primären laparo-/endoskopischen Verfahren stellt eine valide Alternative zu den bestehenden Empfehlungen dar. Sie ermöglicht die Erhebung von Befunden, die durch ein anteriores Verfahren unentdeckt geblieben wären.
Publication History
Article published online:
26 September 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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