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DOI: 10.1055/s-0044-1790680
Die sakraler Endometriose: Diagnostische und therapeutische Herausforderung – ein Fallbericht
Zusammenfassung: Ultratiefe Endometriose im Bereich sakraler Nervenwurzeln wird in <0,1% aller Endometriosefälle beschrieben und ist somit eine Rarität [1]. Insbesondere bei zyklusabhängigen Ischialgien ist sie aber eine wichtige Differenzialdiagnose. Bei positiver Bildgebung (TVUS, MRT) sollte die baldige laparoskopischen Neurolyse erfolgen, um persistierende Nervenläsionen zu vermeiden.
Anamnese, Befund: Berichtet wird über eine 41jährige Patientin mit vorbekannter Endometriose. Erstvorstellung mit Schmerzen im Bereich des Os Sakrum, welche in das linke Schien-und Wadenbein ausstrahlten. Größere Gehdistanzen waren schmerzbedingt nicht möglich. Vaginalsonographisch und in der MR-Bildgebung zeigte sich u.a. ein fraglicher Endometrioseherd mit Kontakt zum N. ischiadicus links, so dass die Indikation zur daVinci-Laparoskopie gestellt wurde.
Diagnose: Tiefinfiltrierende Endometriose mit Kompression des Nervus Ischiadicus, Fossa Ovarica links #Enzian P2 B3/0 FNerv Z.n. 5xLSK Endometriosesanierung
Operative Therapie: Das standardisierte roboterassistierte Prozedere verlief komplikationslos. Bei einem Blutverlust von 160 ml konnten nervale Strukturen wie N. genitofemoralis, N. obturatorius und N. pudendus geschont werden und der Endometrioseknoten stumpf vom N. ischiadicus gelöst werden ([Abb. 1]).


Postoperativer Verlauf: Postoperativ zeigte sich ein rascher Rückgang der beinbetonten Schmerzsymptomatik. Entlassung beschwerdefrei und fußläufig.
Publication History
Article published online:
01 October 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Zamurovic M, Tomic A, Djordjevic K. et al. Isolated Deep Infiltrating Endometriosis of the Sciatic Nerve. A Case Report and Overview of the Literature 2023; 59 (12) 2161