Klin Padiatr 2025; 237(02): S5
DOI: 10.1055/s-0045-1802486
Abstracts
Asthma/Allergologie

„Severe asthma in children and adolescents – data from the severe asthma register in the German Asthma Net” – Welche Aussagen über Risikofaktoren und besondere Verläufe können zur Entwicklung von schwerem Asthma im Kindes- und Jugendalter getroffen werden?

A Vaske
1   Universitätsklinikum OWL, Deutschland
,
M Gappa
2   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Deutschland
,
C Vogelberg
3   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland
,
B Schaub
4   Klinikum der Universität München, Deutschland
,
S Korn
5   Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
,
R Buhl
6   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
,
C Taube
7   Universitätsklinikum Essen, Deutschland
,
M Idzko
8   Medizinische Universität Wien, Österreich
,
E Hamelmann
1   Universitätsklinikum OWL, Deutschland
› Author Affiliations
 

Risikofaktoren, besondere Verläufe, Endotypen

Asthma ist die häufigste chronische Lungenerkrankung im Kindesalter. Bei schwerem Asthma kommt es gehäuft zu Exazerbationen und fortschreitendem Verlust an Lungenfunktion. Besonders bei schlechter Kontrolle und schlechter Therapie kommt es zu einer besonderen Einschränkung der Lebensqualität sowie Belastung der Familien und des Gesundheitswesens.

Die Datenbasis des German Asthma Net (GAN) e. V. bietet die Möglichkeit, typische Verläufe von schwerem Asthma und auslösende Faktoren zu untersuchen, um Aussagen über Risikofaktoren für das persistierende und schwere Asthma im Kindes- und Jugendalter treffen zu können.

Die Grundlage bildet die statistische Auswertung von Patientendaten aus dem Register „Schweres Asthma“. Seit ca. 10 Jahren werden hier Langzeitdaten einer großen Patientenzahl von an schwerem Asthma Erkrankten ab 6 Lebensjahren eingeschlossen und fortlaufend ergänzt. Im Register befinden sich Datensätze von über 2.500 Patient*innen, davon ca. 12% unter 18 Lebensjahren. Dieses Register ist damit das größte weltweit zu dieser Erkrankungsart. Erfasst werden Daten zur Demografie, zu Erkrankungsbeginn, Komorbiditäten und therapeutischen Ansätzen sowie die Ergebnisse von standardisierten Tests zu Asthmakontrolle und Lebensqualität. Es werden statistische Auswertungen getrennt für die Altersgruppen Kinder (6–11 Jahre) und Jugendliche (12–17 Jahre), mit besonderem Fokus auf Auswirkungen der Erkrankung auf die Lebensqualität, durchgeführt. Zusätzlich betrachtet werden Zusammenhänge einer frühen und polyvalenten Sensibilisierung mit dem Auftreten von schweren asthmatischen Erkrankungen und möglichen resultierenden Exazerbationen im Kindes- und Jugendalter.

Unsere Erkenntnisse werden dazu beitragen, prognostische Parameter zu identifizieren, therapierefraktäre Endotypen zu charakterisieren und deren Bedeutung für die Kontrolle und Therapie – und damit verbundener Lebensqualität – der Erkrankung zu definieren, um somit in der Zukunft individualisierte Therapiemöglichkeiten optimieren und kausale Behandlungsoptionen fördern zu können.

Es ist zu erwarten, dass insbesondere neuen, effektiven und sicheren Ansätzen, der primär- und sekundär Prävention von allergischen Erkrankungen, zukünftig eine besondere Bedeutung zukommen wird. Da schweres Asthma für das Gesundheitssystem und ebenso für die Volkswirtschaft, eine deutliche soziale und sozioökonomische Belastung darstellen wird.



Publication History

Article published online:
28 February 2025

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