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DOI: 10.1055/s-0045-1802715
Vergleich virtuell nativer und echt nativer Serien in der Photoncounting CT zur Beurteilung von Läsionen der abdominellen Parenchymorgane
Zielsetzung Das Photon Counting Detector CT (PCD-CT) ist eine neue Technologie, welche gegenüber dem Energy Integrating Detector CT (EID-CT) entscheidende Vorteile verspricht. Durch Spektralbildgebung ermöglicht es die Rekonstruktion von virtuell nativen Serien (virtual non-contrast, VNC). Ziel dieser Studie ist die Bewertung der PCD-CT-VNC zur Beurteilung von Läsionen in abdominellen Parenchymorganen im Vergleich zu echten nativen Serien (true non-contrast, TNC), sowie der Vergleich von VNC-Serien rekonstruiert aus verschiedenen Kontrastmittelphasen.
Material und Methoden Dazu wurden kontrastmittelgestützte PCD-CTs, die auch eine echte native Serie umfassten, von 81 Patient*innen (m=55, f=26, mittl. Alter 65J (22-93)) mit insgesamt 154 Läsionen (63 Leber-, 69 Nieren-, 22 andere Läsionen) retrospektiv analysiert. VNC-Serien wurden aus 76 arteriellen und 29 portalvenösen Phasen rekonstruiert. Die Dichte der Läsionen sowie des angrenzenden Parenchyms wurden gemessen und deren VNC-Abweichungen zur TNC berechnet. In einer Subgruppenanalyse erfolgte ein intraläsionaler Vergleich der VNCSerien rekonstruiert aus der arteriellen und portalvenösen KM-Phase (Wilcoxon-Test). Zwei Reader bestimmten unabhängig voneinander Läsionsgröße sowie Abgrenzbarkeit und Randschärfe der Läsionen (5-Punkt-Likert-Skala). Interrater- und Intrarater-Übereinstimmungen wurden ermittelt (gewichteter Cohen-kappa-Test).
Ergebnisse Die mittlere Läsionsgröße betrug 21 mm. Die Dichtewerte in Läsion und Parenchym zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen arteriellen VNC- und TNC-Serien (p=0,95 bzw. p=0,59); bei VNC-Serien aus portalvenösen Phasen ergab sich im Parenchym ein signifikanter Unterschied im Vergleich zu TNC (p=0,04). Die VNC-Abweichung zwischen VNC-Serien aus arteriellen und portalvenösen Phasen war nicht signifikant verschieden (p=0,42 bzw. p=0,07). Die Interrater-Übereinstimmung für die Randschärfe der Läsionen war in VNC und TNC für beide Reader akzeptabel (k=0,27 bzw. 0,37), für Abgrenzbarkeit moderat (k=0,51 bzw. 0,54). Die Intrarater-Übereinstimmung lag zwischen moderat und substanziell (Randschärfe 0,49 bzw. 0,53; Abgrenzbarkeit: 0,59 bzw. 0,65).
Schlussfolgerungen VNC-Serien aus PCD-CT-Daten scheinen TNC-Serien bei der Beurteilung abdomineller Parenchymorganläsionen nicht unterlegen zu sein, wobei Rekonstruktionen aus arteriellen Phasen die geringste Dichteabweichung aufwiesen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025
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