Rofo 2025; 197(S 01): S18
DOI: 10.1055/s-0045-1802719
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Gefäßdiagnostik

Kontrastmittelfreie Bildgebung der Transplantatgefäße nach Nierentransplantation: Intraindividueller Vergleich der REACT-Sequenz mit der zeitaufgelösten KM-MRA

C Gietzen
1   Uniklinik Köln, Inst. f. diagn. u. intervent. Radiologie, Köln
,
J Tristram
2   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
J Janssen
2   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
L Pennig
2   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
D Maintz
2   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Nach Nierentransplantation stellen eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie unklare Langzeitfolgen der Gadolinium-Retention Nachteile der kontrastmittelgestützten MRA (KM-MRA) dar. Ziel dieser Studie war es, eine neuartige Relaxation-Enhanced Angiography without Contrast and Triggering (REACT)-Sequenz zur Bildgebung der Transplantatgefäße zu evaluieren.

Material und Methoden Retrospektive Studie mit 40 Fällen bei 39 Patienten, die eine MRT zur Darstellung der Transplantatgefäße mit 4D KM-MRA und REACT (SENSE 4.5, nominale Scanzeit 02:49 min, rekonstruierte Voxelgröße 0,78x0,78x0,80 mm3) bei 3T erhielten. Zwei Fachärzte für Radiologie bewerteten die MRAs unabhängig voneinander hinsichtlich Transplantatarterienstenosen und ihre diagnostische Sicherheit mit einer 5-Punkte-Skala (5=ausgezeichnet). Für arterielle und venöse Becken- und Transplantatgefäße wurde die Bildqualität anhand einer 5-Punkte-Skala (1=nicht diagnostisch, 5=ausgezeichnet) bewertet und scheinbare Signal- und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnisse (aSNR/aCNR) gemessen.

Ergebnisse REACT (Scanzeit 04:48±00:55 min) zeigte eine Sensitivität von 90,0% und eine Spezifität von 100,0% für die Detektion von Transplantatarterienstenosen in nahezu perfekter Übereinstimmung (Spearman’s r=0.9675) mit der 4D KM-MRA (03:43±00:23 min, p=0,001) bei gleicher diagnostischer Sicherheit (Median 4,0 [IQR 4,0-4,0] vs. 4,0 [3,0-4,0], p=0,54). Arterielle Gefäße wurden gleich bewertet (4,0 [3,6-4,3] vs. 4,0 [4,0-4,4]; p=0,49), wohingegen die Venen bessere Werte in der REACT erzielten (3,1 [3,0-3,5] vs. 2,3 [2,0-3,0]; p<0,001). Transplantatarterie (44.46±18.17 vs. 45.86±21.00, p=0,71; 36.26±14.98 vs. 40.97±19.96; p=0,16) und Transplantatvene (37.05±19.80 vs. 30.27±15.23, p=0,06; 29.36±17.06 vs. 24.96±14.71, p=0,17) zeigten keinen Unterschied hinsichtlich aSNR und aCNR.

Schlussfolgerungen Die REACT ermöglicht eine genaue Erkennung von Transplantatarterienstenosen bei zur 4D KM-MRA vergleichbaren Bildqualität und stellt somit eine kontrastmittelfreie Alternative nach Nierentransplantation dar.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025

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