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DOI: 10.1055/s-0045-1802745
Multiparametrisches kardiales MRT zur Erkennung von chimerischer Antigenrezeptor-T-Zell-Therapie-assoziierten myokardialen Veränderungen
Authors
Zielsetzung Neue chimerische Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen-Therapien zeigen Vorteile gegenüber traditionellen Krebstherapien bei der Behandlung hoch refraktärer oder rezidivierender hämatologischer Malignome. Das Risiko einer therapieassoziierten Kardiotoxizität im Rahmen eines Zytokinausschüttungssyndrom (CRS) ist bekannt jedoch im kardialen MRT (CMR) bis jetzt unerforscht.
Material und Methoden Patienten wurden prospektiv für die CAR-T-Zell-Therapie rerkutiert und erhielten eine standardisierte CMR-Untersuchung mit 1,5 T (funktionellen Cine-Sequenzen, parametrischem Mapping, late Gadolinium-enhancement (LGE) und Feature-Tracking-Strain) vor der Therapie (Baseline), während des akuten CRS sowie nach sechs Monaten. Statistische Tests beinhalteten RM-ANOVA und Tukeys-Posthoc.
Ergebnisse 29 Patienten wurden analysiert (Durchschnittsalter 60±15 Jahre, 23 Männer [79%]). Die häufigste Malignität war ein diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (13 [45%]). CRS trat im Median einen Tag nach der CAR-T-Zell-Therapie auf (IQR 1-2 Tage) und erreichte einen Mediangrad von 1 (IQR 1-2). Ein Patient verstarb an CRS ohne kardiologischen Zusammenhang, und ein weiterer Patient entwickelte eine therapieassoziierte Herzinsuffizienz. In keinem Fall wurden neue LGE-Instanzen beobachtet. Es ergaben sich keine Unterschiede vom Baseline-Scan zum CRS- oder Follow-up-Scan hinsichtlich der linksventrikulären Ejektionsfraktion (61±5 vs. 60±6 vs. 59±7%, p=0,39), der T1-Relaxationszeit (969±18 vs. 988±26 vs. 972±22 ms, p=0,11), der T2-Relaxationszeit (53,3±2,4 vs. 54,0±3,0 vs. 52,9±1,8 ms, p=0,36), oder des globalen longitudinalen Strains (-16,3±2,2 vs. -15,6±2,4 vs. -14,9±2,8, p=0,18).
Schlussfolgerungen Eine durch die CAR-T-Zell-Therapie verursachte CRS mit niedrigem Schweregrad führt zu keinen signifikanten myokardialen Veränderungen im multiparametrischen CMR von der Ausgangsmessung bis zum akuten CRS oder Follow-up.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025
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