Rofo 2025; 197(S 01): S28
DOI: 10.1055/s-0045-1802749
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Allgemein)

Endovaskuläre Therapie akuter arterieller Erkrankungen und verfahrensbedingter Komplikationen – eine Studie anhand eines extrakorporal perfundierten humanen Kadavermodells.

P Gruschwitz
1   Univerversitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A M Augustin
2   Klinikum Bayreuth, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bayreuth
,
J P Grunz
3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Würzburg
,
H Huflage
3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Würzburg
,
J L Hennes
3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Bley
3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Würzburg
,
V Hartung
3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Würzburg
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, die Verwendbarkeit eines von unserer Arbeitsgruppe entwickelten extrakorporal perfundierten Kadavermodells für das Training des angiographischen Managements akuter arterieller Erkrankungen und periprozeduraler Komplikationen zu bewerten.

Material und Methoden Es wurde an drei Körperspendern wurde eine kontinuierliche extrakorporale Perfusion über einen inguinalen und einen infragenicularen Zugang hergestellt. Unter Verwendung der digitalen Subtraktionsangiographie wurden sowohl arterielle Embolisierungen (z. B. Embolisierung mit Spiralen, Gefäßstopfen, Partikeln und flüssigen Embolieträgern) und endovaskuläre Rekanalisierungsverfahren (z. B. manuelle Aspiration oder ballongestützte Embolektomie) als auch verschiedene Embolieschutzvorrichtungen getestet. Außerdem wurde die Behandlung von Komplikationen während der perkutanen transluminalen Angioplastie, wie Gefäßdissektion und -ruptur, durch die Implantation eines endovaskulären Dissektionsreparatursystems oder von beschichteten Stents evaluiert. Die Eingriffe wurden von zwei interventionellen Radiologen und einem Assistenzarzt mit nur begrenzter angiographischer Erfahrung durchgeführt.

Ergebnisse Eine stabile extrakorporale Perfusion konnte in allen Fällen hergestellt werden. Die digitale Subtraktionsangiographie konnte zuverlässig durchgeführt werden und führte zu einer realistischen Darstellung der Arterien. Das Modell ermöglichte wiederholtes Training von endovaskulären Rekanalisierungs- und arteriellen Embolisationsverfahren mit typischem taktilem Feedback in einer kontrollierten Umgebung. Darüber hinaus konnte der Umgang mit komplexeren angiographischen Geräten trainiert werden. Der technische Erfolg der meisten endovaskulären Eingriffe konnte unmittelbar dargestellt werden, teils unter der Einschränkung einer fehlenden intravasalen Gerinnung.

Schlussfolgerungen Das vorgestellte Perfusionsmodell eignet sich für die Übung zeitkritischer endovaskulärer Eingriffe der unteren Extremitäten unter realistischen, aber kontrollierten Bedingungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025

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