Rofo 2025; 197(S 01): S32
DOI: 10.1055/s-0045-1802761
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Genikulararterienembolisation bei moderater bis schwerer Arthrose: Technik, Sicherheit und klinisches Outcome

A Taheri Amin
1   Uniklink Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Minko
2   Uniklinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
K Jannusch
2   Uniklinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Boschheidgen
2   Uniklinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
E Tietz
2   Uniklinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
D Weiß
2   Uniklinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
F Ziayee
1   Uniklink Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L M Wilms
1   Uniklink Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
I Frommhold
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Untersuchung der Sicherheit und des klinischen Outcomes neuer Interventionstechniken bei der Genikulararterienembolisation

Material und Methoden In dieser prospektiven klinischen Studie wurden insgesamt 43 Patient:innen mit Gonarthrose (Kellgren und Lawrence Grad 2-4) eingeschlossen. Periinterventionelle Daten, wie Gefäßzugang, embolisierte Gefäßäste, Embolisatmenge, Durchleuchtungszeit und Strahlendosis, wurden erhoben. Postinterventionell wurden im Abstand von 2, 3 und 12 Monaten das Ausmaß der Schmerzreduktion und der funktionellen Verbesserung sowie das Vorkommen unerwünschter Ereignisse mittels standardisierter Fragebögen erfasst.

Ergebnisse Alle Embolisationen wurden über ein koaxiales Kathetersystem bestehend aus einem 4F-Cobra-Katheter und einem Mikrokatheter durchgeführt, ohne die Nutzung einer Schleuse. Als Embolisat wurde ein Gemisch aus Kontrastmittel (10 ml Accupaque 300 mg/ml) und Mikrosphären (100-300 μm Embosphere) eingesetzt. In einer Sitzung wurden mindestens drei Gefäßäste embolisiert mit folgender Häufigkeit: Inferiore laterale Genikulararterie (77%), Superiore laterale Genikulararterie (74%), Deszendierende Genikulararterie (74%). Das durchschnittlich in einer Sitzung applizierte Gesamtvolumen an permanentem Embolisat betrug 3,6±1,3 ml, mit einem Maximum von 6,8 ml. Die durchschnittliche Durchleuchtungszeit betrug 29±11 Minuten und das Dosisflächenprodukt lag bei 40,84±26,21 Gy/cm². Bei allen Patienten kam es zu einer Schmerzreduktion und einer Verbesserung der Alltagsfunktionalität, die auch 12 Monate nach Intervention anhielt. Signifikante Unterschiede im Outcome zwischen den verschiedenen Arthrose-Graden zeigten sich nicht. Es wurden keine Komplikationen beobachtet.

Schlussfolgerungen Die Embolisation mehrerer Genikulararterien in einer Sitzung und die Applikation höherer Embolisatmengen von bis zu 6,8 ml ist sicher und effektiv zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Funktionalität bei Patienten mit symptomatischer Gonarthrose, unabhängig vom Schweregrad.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany