Rofo 2025; 197(S 01): S33-S34
DOI: 10.1055/s-0045-1802765
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Narkose ist assoziiert mit einer niedrigeren Strahlendosis und Kontrastmittelmenge bei TIPSS-Neuanlage

F Möllmann
1   Universitätsklinik Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
G Pöhler
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
R Eßeling
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
P Stauß
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
Z Maksoud
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
F Sossnowski
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
M Masthoff
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
M Praktiknjo
3   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Klinische Infektiologie), Münster
,
M Köhler
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Anlage des transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPSS) ist eine effektive Behandlungsmethode der portalen Hypertension. Es ist schwierig, vergleichbare Daten für das effizienteste Anästhesiemanagement zu finden, da die Technik nicht standardisiert ist. Ziel war, die Strahlungsdosis, Fluoroskopiezeit, Untersuchungszeit und Kontrastmittelmenge von Patienten mit Narkose gegenüber Patienten in Sedierung/ohne Sedierung in einem technisch homogenen Aufbau zu vergleichen.

Material und Methoden In der retrospektiven, Einzenterstudie des tertiären Zentrums wurden 85 Patienten eingeschlossen, die eine TIPSS-Anlage zwischen einschließlich 2012 bis 2016 erhalten haben. Kriterien umfassten: ein Interventionalist, eine Angiografieanlage, sonografiegeführte Portalvenenpunktion, standardisierte TIPSS-Technik, gleiches Kontrastmittel (KM), keine Notfalluntersuchungen, keine vorherigen TIPSS-Anlageversuche, keine vaskulären Anomalien, keine Portal- oder Lebervenenthrombose, kein Varizencoiling. Der Median (IQR) des Dosisflächenproduktes (DFP), der Fluoroskopiezeit, der Untersuchungszeit vom ersten bis zum letzten Bild und der KM-Menge wurde mithilfe des Shapiro-Wilk- und Mann-Whitney-U-Tests verglichen zwischen Patienten mit Intervention in Narkose (G1) gegenüber denen in Sedierung/ohne Sedierung (G2).

Ergebnisse 53 Patienten (62,4%) unterzogen sich einer Narkose, 32 Patienten (37,6%) einer Analgosedierung/keiner Sedierung während der TIPSS-Anlage (mittleres Alter 61 Jahre; IQR 53-66; männlich 55, weiblich 30). Der Median des DFP von G1 (134,15 Gy*cm2; IQR 69,3-250,7 Gy*cm2) war niedriger als in G2 (318,8 Gy*cm2; IQR 162,3-393,7; p<0,001) ebenso die KM-Menge (G1 75ml, IQR 50-100ml; G2 89ml, IQR 61,3-110ml; p=0,013). Der Median der Fluoroskopiezeit (G1 14,3min; IQR 9,8-19,7min) unterschied sich nicht (G2 16min, IQR 13,4-21min; p=0,19) ebenso wie der der Untersuchungszeit (G1 45,8min, IQR 34,7-59,9min; G2 50,9min, IQR 37,5-61,4min; p=0,488).

Schlussfolgerungen Narkose vermindert KM-Menge und DFP bei TIPSS-Anlage.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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