Rofo 2025; 197(S 01): S35
DOI: 10.1055/s-0045-1802769
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
IT/Bildverarbeitung/Software

Automatisierte Bestimmung von MRT-Protokollen mittels GPT-4 anhand radiologischer Anforderungsformulare aus der klinischen Routine.

R Terzis
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
K Kaya
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
T Schömig
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
J P Janßen
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
A I Iuga
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
J Kottlors
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
S Lennartz
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
C Gietzen
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
C Gözdas
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
D Maintz
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
T Dratsch
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
,
L Pennig
2   Uniklinik Köln, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Lange Akquisitionszeiten begrenzen die MRT-Verfügbarkeit, was optimierte Protokolle für eine effiziente Scannernutzung erfordert. Ziel der Studie war es, die Fähigkeit von GPT-4 zur korrekten Sequenzwahl für MRT-Untersuchungen im Vergleich zu Assistenzärzten zu evaluieren.

Material und Methoden In dieser retrospektiven Studie wurden 100 MRT-Anforderungen von stationären (n=68) und ambulanten (n=32) Patienten aus vier Fachbereichen untersucht (kardiale, neuroradiologische, muskuloskelettale und onkologische Bildgebung). GPT-4 und zwei Assistenzärzte (R1: 2 Jahre und R2: 5 Jahre Erfahrung) wählten basierend auf der Krankengeschichte und klinischen Fragestellung die MRT-Sequenzen. Sechs erfahrene Oberärzte bewerteten die Protokolle nach Vollständigkeit, Qualität und Nutzen auf einer 5-Punkte-Skala (5=keine relevanten Fehler/sehr nützlich) im Konsens. Ein leitender MTRA prüfte die klinische Anwendbarkeit durch eine binäre Bewertung.

Ergebnisse Die von GPT-4 bestimmten Protokolle erzielten Werte von 3 (Median, [IQR: 1-5]) für Vollständigkeit, 4 [1-5] für Qualität und 4 [1-5] für Nutzen, was vergleichbar mit R1 (3 [1-5], 4 [1-5], 4 [1-5]; p>0.05) und unterlegen gegenüber R2 (4 [1-5], 5 [1-5], 5 [1-5]; p<0.001) war. In der kardialen Bildgebung generierte GPT-4 Protokolle mit einer Qualität von 4 [2-4], was besser als R1 (4 [2-5], p<0.05) und vergleichbar mit R2 (5 [1-5], p>0.05) war. Neuroradiologisch waren keine Unterschiede zwischen GPT-4 und den menschlichen Lesern festzustellen (alle 5 [1-5]; p>0.05). In der muskuloskelettalen Bildgebung erzielte GPT-4 (3 [2-5]) niedrigere Ergebnisse als die Assistenzärzte (R1: 4 [3-5], R2: 5 [3-5]; beide p<0.001). In der Onkologie war GPT-4 (4 [1-5]) leicht besser als R1 (2 [1-4], p>0.05) und unterlegen gegenüber R2 (5 [3-5], p<0.01). Aus Sicht der MTRA waren die von GPT-4 generierten Protokolle in 95% der Fälle klinisch anwendbar, was vergleichbar mit R1 (95%) und R2 (96%) war.

Schlussfolgerungen GPT-4 generierte MRT-Protokolle mit hoher Vollständigkeit, Qualität und klinischer Anwendbarkeit, insbesondere in standardisierten Bereichen wie kardialer Bildgebung und Neuroradiologie. In der muskuloskelettalen Bildgebung waren die Ergebnisse moderat. GPT-4 kann weniger erfahrene Radiologen bei der MRT-Protokollerstellung unterstützen und der zunehmenden Arbeitsbelastung entgegenwirken.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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